Süddeutsche Zeitung

Erdbeben in Neuseeland:Christchurch gibt die Hoffnung auf

Neun Tage nach dem schweren Beben in Neuseeland haben die Rettungskräfte keine Hoffnung mehr, noch Lebende zu bergen. Ersten Prognosen zufolge wird der Wiederaufbau zehn Jahre dauern.

Weil es keine Hoffnung darauf gebe, weitere Überlebende aus den Trümmern der Stadt Christchurch zu bergen, haben die neuseeländischen Behörden am Donnerstag das Ende der Rettungsarbeiten verkündet. "Wir müssen uns der Wirklichkeit stellen, dass es keine Möglichkeit gibt, dass jemand so lange überlebt haben könnte", sagte John Hamilton vom neuseeländischen Zivilschutzministerium.

Die Rettungsarbeiten seien fortan Aufräumarbeiten. Es gebe einen Punkt, an dem die Bemühungen der Helfer sich nicht mehr auf die Rettung von Menschen, sondern auf die Bergung von Toten konzentrierten, sagte Hamilton. "Dieser Punkt ist jetzt erreicht."

Die Behörden haben eine Liste mit über 200 Personen erstellt, die bisher vermisst werden. Einige der bereits geborgenen 161 Leichen konnten den Namen auf dieser Liste zugeordnet werden, viele seien allerdings noch nicht identifiziert worden. Die Behörden rechnen mittlerweile mit einer Gesamtopferzahl von 240 Toten.

Gleichzeitig beginnen die ersten Experten, ihren Blick nach vorne zu richten. Der Wiederaufbau der bei einem Erdbeben zerstörten neuseeländischen Stadt Christchurch wird nach offiziellen Schätzungen mindestens zehn Jahre dauern. Die Arbeit werde bald beginnen, aber es handele sich um ein "großes Projekt", das "mehr als zehn Jahre" brauchen werde, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, David Carter.

Der Bürgermeister von Christchurch, Bob Parker, sagte, das Geschäftszentrum der Stadt werde noch mehrere Monate geschlossen bleiben. Rund 22.000 Haushalte seien derzeit ohne Strom. Zugleich zeigte sich Parker aber entschlossen, dass Christchurch wie geplant Spiele des Rugby World Cup ausrichten werde, der im September stattfinden soll.

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AFP/dpa/mob
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