Süddeutsche Zeitung

Erdbeben in Japan:Erdbeben vor Fukushimas Küste - Tsunamiwarnung aufgehoben

Ein Erdbeben vor der Küste der japanischen Präfektur Fukushima hat in der Nacht vorübergehend eine Tsunamiwarnung ausgelöst. Nach Angaben der japanischen Wetterbehörde ereignete sich das Beben gegen 6 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von zehn Kilometern vor der Küste des Landes. Das Erdbeben erreichte eine Stärke von 7,4 auf der Richterskala ("Zerstörung über weite Gebiete").

Die Behörden warnten anfangs vor Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Die Bewohner der Region wurden angewiesen, ihre Häuser zu verlassen und höhergelegene Regionen aufzusuchen. Die Wellen, die auf die Küste trafen, erreichten dann aber nur eine Höhe von 1,40 Metern. Medienberichten zufolge wurden mehrere Menschen leicht verletzt und es kam zu kleineren Sachschäden. Der Tsunami vor fünf Jahren hatte eine deutlich größere Wucht entfaltet.

Dem Atombetreiber Tepco zufolge gebe es an der Atomruine des Kraftwerks Fukushima-Daiichi keine Schäden, berichtete der Fernsehsender NHK. Auch sei keine erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Die amerikanische Erdbebenbehörde "United States Geological Survey" (USGS) hatte die Erdbebenstärke zunächst mit 7,3 angegeben, sie dann etwas nach oben korrigiert.

Die Region Fukushima war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem davon ausgelösten Tsunami heimgesucht worden. Dabei starben mehr als 18 000 Menschen. Mehr als eine Million Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war es zu einem Gau gekommen. Das Beben erreichte damals eine Stärke von 9,0 und war damit das schwerste Beben in Japans Geschichte. Hunderttausende Menschen mussten aufgrund der Strahlenbelastung durch die Reaktorkatastrophe die Region verlassen.

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