Süddeutsche Zeitung

Cover des "Rolling Stone":Franziskus Superstar

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Der Papst als Lieblings-Rockstar unserer Zeit: Die Zeitschrift "Rolling Stone" widmet dem Oberhaupt der katholischen Kirche ein Cover. Auch für den Vatikan scheinen Papst und Popkultur gut zusammenzupassen.

Er feiert seinen Geburtstag mit Bettlern, lässt einen Freund im Papamobil mitfahren und spricht spanischen Nonnen Weihnachtsgrüße auf den Anrufbeantworter. Dass Papst Franziskus mit seinem Verständnis des Papstamtes und des Glaubens neue Maßstäbe setzt, ist unbestritten. Die katholische Kirche gewinnt durch ihn wieder an Popularität. So viel Popularität, dass der Pontifex es als erster Mann in diesem Amt jetzt sogar auf das Cover der Februarausgabe des Rolling Stone geschafft hat - jene US-Zeitschrift, auf der sich sonst eher tief ausgeschnittene Sängerinnen und ernst dreinblickende Rocker präsentieren.

Redakteur Mark Binelli berichtet in der Titelgeschichte über einen Papst, dessen Bescheidenheit, Einfühlungsvermögen und vor allem Hingabe für die wirtschaftlich Benachteiligten "perfekt in unsere Zeit zu passen scheint". Er spricht von der "sanften Revolution" des Papstes.

Auf dem Cover blickt Franziskus schelmisch in die Kamera. "Seine Heiligkeit trägt ein glückseliges Lächeln", kommentiert der US-Blog Jezebel diesen Blick und bezeichnet den Kirchenmann nicht ohne Ironie als "neuen Lieblings-Rockstar" der Massen.

Franziskus dürfte über sein Antlitz auf dem Titel des Rolling Stone nicht weiter überrascht sein. Im vergangenen Jahr zierte er nach seiner Wahl zur "Person des Jahres" bereits das Time Magazine und die italienische Ausgabe der Vanity Fair. Auch der New Yorker hob ihn auf die Titelseite.

Dass Papst und Popkultur zusammenpassen, findet offenbar auch der Vatikan. Die Pressestelle des Kirchenstaats veröffentlichte auf Twitter das Foto eines Graffitis, das Franziskus als Superhelden zeigt.

Auf dem Graffiti, das ein Unbekannter an die Wand gesprüht hat, trägt Franziskus ein Kreuz um den Hals, das im Wind weht. In der linken Hand hält er eine schwarze Tasche, auf der in weißen Buchstaben "Valores" steht - spanisch für "Werte".

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