Süddeutsche Zeitung

China:Mindestens 26 Tote durch Cadmiumvergiftung

Hochgiftiges Cadmium vergiftet den Boden rund um eine stillgelegte Chemiefabrik in China. Mindestens 26 Menschen sollen an den Folgen gestorben sein, Hunderte seien erkrankt, berichtet eine chinesische Tageszeitung. Auch auf Neugeborene wirkt sich die Umweltverschmutzung aus.

In der Umgebung einer Fabrikanlage in Zentralchina sind einem Medienbericht zufolge mindestens 26 Menschen an Vergiftungen durch hochgiftiges Cadmium gestorben. Hunderte weitere Anwohner seien erkrankt, berichtete die Tageszeitung China Youth Daily aus der Provinz Hunan.

In Bodenproben aus der Umgebung der im Jahr 2009 stillgelegten Chemieanlage lag die Cadmiumkonzentration demnach teils 300-fach über dem zulässigen Grenzwert. Dem Bericht zufolge waren acht der Todesopfer jünger als 60 Jahre. Insgesamt 20 Menschen starben demnach an Krebs. Zudem hieß es, in der Region geborene Kinder kämen mit Missbildungen zur Welt. Die Zeitung sprach von "einem der zehn schlimmsten Fälle von Umweltverschmutzung des Landes".

Chinas rasantes Wirtschaftswachstum hatte in dem Land in den vergangenen Jahren immer wieder zu Umweltkatastrophen unterschiedlichen Ausmaßes geführt. Die Regierung ließ zuletzt Bodenproben aus zahlreichen Problemregionen des Landes untersuchen, erklärte die Erkenntnisse daraus aber zum "Staatsgeheimnis".

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Süddeutsche.de/AFP/sks
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