Süddeutsche Zeitung

Chemie-Unfall in Ludwigshafen:Nach Explosion bei BASF: Taucher bergen Leiche aus Hafenbecken

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Zwei Tage nach der schweren Explosion bei BASF in Ludwigshafen haben Polizeitaucher in einem Hafenbecken die Leiche eines Mannes entdeckt. Ob es sich dabei um den vermissten Matrosen eines Tankschiffes handele, wisse man noch nicht, sagte eine Polizeisprecherin. Der Tote müsse erst obduziert werden.

Es weist aber viel darauf hin: Bereits kurz nach dem Unglück war die Feuerwehr davon ausgegangen, dass sich die vermisste Person im Hafenbecken befinde. Wegen der Gefahrenlage konnten die Rettungskräfte zunächst aber keine Taucher ins Wasser schicken.

Zwei weitere Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen. Acht Personen wurden schwer verletzt, sechs davon befinden sich auf der Intensivstation. "Es steht zum Teil nicht sehr gut um diese Menschen", sagte Dieter Feid, für die Feuerwehr zuständiger Dezernent der Stadt Ludwigshafen. Bei den beiden Toten handelte es sich nach Angaben von BASF um Mitglieder der Werksfeuerwehr.

Wie es zu dem Unglück komen konnte, ist noch unklar. Am Montagmittag hatte es in einem Werkshafen bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse eine Detonation gegeben, anschließend fingen Pipelines mit den brennbaren und explosiven Gasen Ethylen und Propylen Feuer. Außerdem bildeten sich mehrere Folgebrände. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Nach einem stundenlangen Großeinsatz hatten die BASF-Werksfeuerwehr und Feuerwehren aus Ludwigshafen und anderen umliegenden Städten die durch die Explosion entstandenen Brände am Montagabend gegen 21:30 Uhr gelöscht. Über die undichten Rohre wurde Schaum gelegt, um ein weiteres Austreten von Flüssigkeiten zu verhindern.

Kontinuierliche Messungen hätten vor dem Unfall keine Hinweise auf erhöhte Werte für gefährliche Stoffe ergeben, betonte BASF. Das Löschwasser werde in einer werkseigenen Kläranlage gesammelt. Sperren würden verhindern, dass es in den Rhein fließe. "Die Messwerte sind unauffällig", so das Unternehmen. Die starke Rauchentwicklung, die die Bevölkerung verunsichert habe, sei vor allem darauf zurückzuführen gewesen, dass am Unglücksort Fahrzeuge brannten.

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