Süddeutsche Zeitung

Ex-Tennisprofi:Insolvenzauflagen für Boris Becker bis 2031 verlängert

Lesezeit: 1 min

Für Boris Becker brachte der Dienstag keine guten Nachrichten: Die Insolvenzauflagen gegen den ehemaligen Tennisprofi sind um zwölf Jahre bis 2031 verlängert worden. Das teilte die staatliche Insolvenzbehörde auf der Webseite der britischen Regierung mit. Als Begründung für die Verlängerung der Insolvenzauflagen hieß es, der dreimalige Wimbledon-Sieger habe Transaktionen aus der Zeit vor und nach dem Insolvenzverfahren in Höhe von 4,5 Millionen Pfund (umgerechnet rund 5,2 Millionen Euro) nicht ordnungsgemäß gemeldet.

Üblicherweise würden Insolvenzbeschränkungen nach einem Jahr aufgehoben, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Das Verhalten von Boris Becker habe aber dazu geführt, die Auflagen nun zu verlängern, "um zu verhindern, dass Herr Becker Gläubigern weiteren Schaden zufügt".

"Insolvente Personen haben die Pflicht, voll mit ihrem Insolvenzverwalter zu kooperieren", teilte die Behörde weiter mit. Wo das nicht geschehe, "muss eine Insolvenzbeschränkung in angemessener Länge dieses Verhalten reflektieren."

Demnach muss sich Becker bis zum 16. Oktober 2031 bestimmten Einschränkungen für zahlungsunfähige Personen in Großbritannien unterwerfen. Dazu gehört beispielsweise die Pflicht, ab einer Darlehenshöhe von 500 Pfund (ca. 580 Euro) den Darlehensgeber über seinen Status zu informieren.

Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, Becker habe "der Verlängerung einzelner Insolvenzauflagen bis 2031 einvernehmlich zugestimmt". Das bedeute aber nicht, "dass sich das gesamte private Insolvenzverfahren bis 2031 verlängert". Ein Sprecher der Insolvenzbehörde sagte der dpa, Becker sei mit dem Schritt einer möglichen gerichtlichen Anordnung zuvorgekommen.

Noch im Sommer hoffte Beckers Vermögensverwalter, dass das Verfahren bald abgeschlossen sei

Moser gab weiterhin an, der ehemalige Tennis-Profi habe dem Insolvenzverwalter keine Vermögenswerte "unterschlagen oder verheimlicht". Er habe diese Vermögenswerte - "die ihm allerdings nach seiner Auffassung gar nicht zustehen" - lediglich zu spät angegeben.

Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Noch im Sommer hatte sich Beckers Vermögensverwalter nach der Versteigerung von Pokalen und anderen Erinnerungsstücken des ehemaligen Tennis-Profis optimistisch gezeigt, dass das Verfahren bald abgeschlossen sein kann.

Erst kürzlich bezeichnete Becker das Insolvenzverfahren gegen ihn als "die schwierigste Zeit" seines Lebens. "Ich möchte meinem schlimmsten Feind nicht wünschen, was ich in den letzten zwei Jahren erlebt habe", sagte der Ex-Tennisstar der "Bild am Sonntag". "Vielleicht war es aber auch für mein Leben notwendig, weil reinigend. Ich habe doch einige Fehler in der Vergangenheit gemacht."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4669809
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sbeh/
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.