Süddeutsche Zeitung

Hamburg:Mann schlägt Zugbegleiterin nach Kontrolle blutig

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Der Täter war ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne Ticket unterwegs. Nachdem er bereits aus dem Zug geflüchtet war, kehrte er zurück und verletzte die Bahnmitarbeiterin im Gesicht.

In einem Hamburger Regionalzug hat ein Mann eine Zugbegleiterin blutig geschlagen, nachdem sie ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte und seine Fahrkarte sehen wollte. Beides hatte der Mann auf der Fahrt Richtung Ahrensburg nicht bei sich, wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte.

Zunächst hatte die Zugbegleiterin den Mann gebeten, sich mit seinem T-Shirt Mund und Nase zu bedecken. Daraufhin habe er in der Zugtoilette eine improvisierte Mund-Nase-Bedeckung angelegt. Als sie dann seine Fahrkarte kontrollieren wollte, rannte der Mann plötzlich aus dem mittlerweile in Hamburg-Tonndorf angekommenen Zug. Nur, um kurz danach wieder in den Zug zu steigen und der Bahnmitarbeiterin mit der Faust ins Gesicht zu schlagen. Dann sei der Mann endgültig unerkannt geflüchtet.

Der Polizei zufolge sei der Mann möglicherweise in ein Taxi gestiegen, das ihn in den Bereich Ahrensburg gefahren haben soll. Währenddessen hatten sich die anderen Fahrgäste bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um die stark blutende Frau gekümmert.

Der Vorfall hat sich am Mittwoch vor einer Woche in der Nacht ereignet. Die Bundespolizei sucht nun nach Zeugen, die den Mann nach der Tat gesehen haben. Der Zug sei nicht kameraüberwacht gewesen, wie ein Polizei-Sprecher der SZ bestätigte.

Zu Übergriffen gegen Zugbegleiter kam es bereits vor der Maskenpflicht vermehrt - im vergangenen Jahr registrierte die Bahn 2558 Vorfälle. Inwieweit die Maskenpflicht diese Zahl nach oben treiben wird, ist jedoch noch nicht absehbar.

Auf der anderen Seite meldeten etwa die Hamburger Verkehrsbetriebe (HVV) und die Verkehrsbehörde eine positive Bilanz: Gut eine Woche nach der Einführung der 40-Euro-Strafe für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen liege die Tragequote im Durchschnitt aktuell wieder bei etwa 95 Prozent, hieß es. Zwischenzeitlich hätten zuvor bei Kontrollen bis zu 15 Prozent der Fahrgäste ihre Alltagsmaske nicht oder nicht richtig getragen.

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