Süddeutsche Zeitung

Australien:6000 Kamele überrennen Dorf

Auf der Suche nach Wasser belagern 6000 wilde Kamele ein 350-Seelen-Dorf in Australien. Die Behörden haben drastische Maßnahmen angekündigt.

Die Dürre macht Menschen und Tieren das Leben schwer: Das abgelegene 350-Seelen-Dorf Docker River im australischen Northern Territory wird seit Wochen von wilden Kamelen belagert. Die marodierenden Tiere sind auf der Suche nach Wasser.

"Die Lage dort ist sehr kritisch, sie ist sehr ungewöhnlich und es muss sofort gehandelt werden", sagte Regierungsvertreter Rob Knight in Alice Springs, das rund 500 Kilometer nordöstlich von Docker liegt.

Die Tiere sollen deshalb in der kommenden Woche von Hubschraubern rund 15 Kilometer außerhalb der Ortschaft zusammengetrieben werden, wo sie dann erschossen werden sollen. Ihre Kadaver sollen in der Wüste verwesen.

Schon seit Wochen kommen immer wieder Gruppen von Kamelen auf der Suche nach Wasser nach Docker River. Sie trampelten dort zuletzt Zäune nieder und zerstörten Tanks. Außerdem verseuchten tote Tiere das Trinkwasser.

Kamele wurden in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts nach Australien eingeführt, um den ersten Entdeckern bei der Durchquerung der Wüsten zu helfen. Inzwischen gibt es mehr als eine Million wilde Tiere. Um ihre Population einzudämmen, hatte die Regierung im August ein 19 Millionen australische Dollar (11,2 Millionen Euro) teures Programm beschlossen, zu dem auch Massentötungen gehören.

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