Süddeutsche Zeitung

Astronomie:Der Sternenhimmel im Monat März

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Im Südosten blinkt als Frühlingsbote die markante Figur des Löwen. Der kleine Wagen schimmert über den nördlichen Horizont.

Von Helmut Hornung

Highlight: Am 29. März zieht die Sichel des zunehmenden Mondes an Aldebaran vorüber. Der Hauptstern der Konstellation Stier leuchtet in zartem Orange. Um ihn gruppieren sich V-förmig ein halbes Dutzend weniger auffällige Sterne. Sie gehören zu den Hyaden, einem offenen Sternhaufen mit etwa 350 Mitgliedern. Benannt sind die Hyaden nach den Töchtern der Okeanide Aithra und des Titanen Atlas, der in der griechischen Mythologie das Himmelsgewölbe stützt. Für die Forschung ist der Haufen wertvoll, weil alle Sterne darin mit etwa 600 Millionen Jahren gleich alt sind und sich an ihnen sehr gut die Entwicklung von Sonnen unterschiedlicher Massen studieren lässt. Zudem können Astronomen den Abstand der Hyaden mit einfachen geometrischen Methoden recht genau messen. Damit eichen sie die erste Sprosse der Entfernungsleiter, die dazu dient, die Distanzen von fernen Galaxien zu bestimmen. Die Hyaden gehören zu den Bewegungshaufen: Ihre Sterne konzentrieren sich nicht um ein gemeinsames Zentrum, sondern streben alle in dieselbe Richtung auf einen Punkt zu, der östlich von Beteigeuze im Orion liegt.

Sterne und Sternbilder: Während die klassischen Winterbilder wie Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Kleiner und Großer Hund sowie Orion im Süden und Südwesten leuchten, blinkt im Südosten als Frühlingsbote bereits die markante Figur des Löwen. Der Große Wagen rollt rückwärts hoch im Nordosten dahin. Kassiopeia, Andromeda und Perseus bestimmen die Szenerie im Nordwesten. Der Kleine Wagen mit dem Polarstern am Ende der aufgerichteten Deichsel schimmert über dem nördlichen Horizont.

Planeten, Mond, Sommerzeit: Während Merkur unsichtbar bleibt, glänzt Venus als Abendstern. Am 24. März erreicht sie die größte östliche Elongation - den maximalen Abstand von der Sonne - und geht Ende März erst gegen Mitternacht unter. Mars leuchtet am Morgenhimmel und wandert am 20. März dicht an Jupiter vorbei. Einen netten Anblick bietet der Sternenhimmel schon zwei Tage zuvor, am 18. März gegen 5 Uhr morgens: Zum Duo Mars und Jupiter gesellt sich dicht über dem Südosthorizont die Sichel des abnehmenden Mondes, und auch Saturn ist nicht weit entfernt. Der Fahrplan des Mondes: Erstes Viertel am 2., Vollmond am 9., Letztes Viertel am 16. und Neumond am 24. März. Der astronomische Frühling beginnt am 20. März um 4.49 Uhr. In der Nacht zu Sonntag, 29. März, werden die Uhren vorgestellt, von nun an gilt die Mitteleuropäische Sommerzeit.

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SZ vom 02.03.2020
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