Süddeutsche Zeitung

Leute:Merkel allein im Dom

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Die frühere Kanzlerin will den Westen Deutschlands besser kennenlernen, Papst Franziskus mag keine Faulenzer, und Rapper Fedez ruft zum Sex vor der Ehe auf.

Angela Merkel, 67, Pfarrerstochter, hat endlich Zeit für mehr Kirchenbesuche. "Manchmal ist es noch ungewohnt, dass ich keinen Termindruck mehr habe", sagte die frühere Bundeskanzlerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Interview. Sie fühle sich nun "frei" und wolle in ihrem neuen Lebensabschnitt auch den Westen Deutschlands näher kennenlernen. "Ich bin selten zweckfrei in den alten Bundesländern gewesen", sagte Merkel. "Ich bin nie einfach so auf der Loreley gewesen oder an der Moselschleife oder alleine im Trierer Dom oder Speyerer Dom." Oft habe einfach die Zeit gefehlt - auch für die Trauer um ihre Mutter, die im April 2019 wenige Tage vor einem EU-Gipfel starb.

Franziskus, 85, Papst, mag keine Faulenzer. Sie sollten keine "Couch-Potatoes" sein, mahnte er am Samstag bei einer Begegnung mit jungen Pilgern der syro-malabarischen Kirche. Er ermutigte die jungen Leute zu einem aktiven Leben "des Dienens und der Verantwortung". Mit Blick auf das Vorbild der Gottesmutter sagte Franziskus: "Maria gehörte nicht zu den Menschen, die nur ein gutes Sofa brauchen, um es sicher und bequem zu haben." Die syro-malabarische katholische Kirche ist eine mit Rom verbundene Ostkirche in Indien.

Fedez, 32, italienischer Rapper, widerspricht dem Papst. Das Leben sei zu kurz, um auf den Vatikan zu hören, spottete der Musiker auf Instagram über die am Mittwoch vorgestellten neuen Leitlinien zur Ehebegleitung. Darin wird an mehreren Stellen sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe empfohlen, Franziskus hat für die Leitlinien eigens ein Vorwort geschrieben. Seinen 14 Millionen Followern empfahl Fedez, nur dann auf Sex vor der Ehe zu verzichten, wenn man dadurch zu spät zur Trauungszeremonie komme. In der im Rapper-Jargon üblichen Wortwahl fügte er hinzu: "F... so viel, wie ihr könnt (wenn ihr Lust dazu habt)."

Lisa James, Kirchenvorsteherin von St. Peter in Hinton on the Green in der mittelenglischen Grafschaft Worcestershire, muss sich gegen Langschläfer zur Wehr setzen. Wie die anglikanische Wochenzeitung Church Times berichtet, entdeckte James einen schlafenden Mann neben dem Altar der Pfarrkirche, als sie morgens den Gottesdienst vorbereiten wollte. Er sei elegant gekleidet, aber wie ein Baby zusammengerollt gewesen. Aus dem für ein Dorffest vorgesehenen Alkoholvorrat der Kirche fehlte allerdings eine beachtliche Anzahl an Flaschen. Der Mann sei dann geflohen, bevor die Polizei eintraf. Gemeindevertreter berichten, man habe nun alle Schlösser ausgetauscht, die Kirche sei wie eine Festung. "Es ist herzzerreißend, dass wir das tun mussten."

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