Süddeutsche Zeitung

SZ-Kolumne "Bester Dinge":Whiskey hinter der Wand

Wie zwei US-Amerikaner beim Renovieren ihres Hauses einen Schatz fanden, der einst einem zwielichtigen deutschen Grafen gehörte.

Von Veronika Wulf

Wenig fasziniert den Menschen mehr als Schatzsuchergeschichten und zu dem wenigen gehören Schatzfindergeschichten. Die von Patrick Bakker und Nick Drummond ist so eine. Das Paar kaufte ein Haus im Dörfchen Ames im US-Bundesstaat New York. Dass der Altbau mal einem Schmuggler gehört haben soll, taten sie als Legende ab. Doch nun haben die beiden beim Renovieren 66 Flaschen Whiskey unter den Dielen und in den Wänden gefunden, die aus der Zeit der Prohibition stammen, als zwischen 1920 und 1933 Alkohol in den Vereinigten Staaten verboten war. Eine echte Rarität also.

Für eine richtig gute Geschichte reicht das natürlich nicht, da muss schon noch ein bisschen Kriminalität, Liebe oder zumindest ein zwielichtiger Deutscher her. Fast alles haben die Whiskey-Finder zu bieten: Das Haus wurde 1915 von einem deutschen Grafen erbaut, der, perfekte Dramaturgie, auch noch Adolph hieß. Zumindest war Adolph Humpfner der geläufigste Name neben all seinen Decknamen. Das Gesetz und er waren ebenbürtige Gegner, und wie er zu seinem Reichtum kam, wusste keiner so genau. Was fehlt noch? Ach ja, Liebe. Nun, zumindest wurde seine Frau jahrelang vermisst, dann für tot erklärt und schlussendlich doch lebendig wieder gesehen.

Immerhin, für die glücklichen Finder gibt es ein Happy End: 13 der 66 Flaschen seien noch voll, schreibt Drummond auf Instagram, sie seien mit Kaufanfragen überschwemmt worden. Schätzungen zufolge ist eine volle Flasche 1000 Euro Wert - und eine gute Story.

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