Süddeutsche Zeitung

Wolfratshausen:Fleischer wird CSU-Ortschef

Der frühere Grüne soll den Posten an der Spitze der Parteiorganisation von Peter Plößl übernehmen.

Felicitas Amler

Vorbei die Zeiten, in denen Manfred Fleischer in der Wolfratshauser CSU so heftig umstritten war, dass die sich spaltete: Der 56-Jährige soll jetzt Ortsvorsitzender werden und damit Peter Plößl folgen, so wünscht es sich der amtierende Vorstand einhellig.

Fleischer bestätigte dies der SZ am Freitag. Ob er bei der Wahl am Montag, 20.März, einen Gegenkandidaten haben werde? Er lächelt: "Ich weiß keinen." Und auf die Frage, wofür er politisch stehe, sagt der einstige grüne Landtagsabgeordnete und gelernte Forstwirt: "Für die Verbindung von Ökologie und Ökonomie."

Fleischer, der in den vergangenen Wochen als engagierter Baumschützer von sich reden machte und Vorsitzender des Wolfratshauser Tierschutzvereins ist, führt derzeit die Stadtratsfraktion der CSU. Bis 1997 war er Fraktionschef der Grünen im bayerischen Landtag gewesen. Wenige Jahre später, nachdem er zur CSU gewechselt war und sich auf die Lokalpolitik beschränkte, sagte er, man dürfe die Erhaltung der Lebensgrundlagen "nicht einer Fünf- oder Acht-Prozent-Partei überlassen".

Zur Spaltung der Wolfratshauser CSUwar es 2006 gekommen. Der damalige Zweite Bürgermeister Paul Brauner und drei weitere CSU-Stadträte kritisierten Fleischers Führungsstil. Auslöser war die Beschwerde des CSU-Fraktionschefs gegen die städtische Vergabe der Loisachhalle an das Hofbräuhaus Traunstein. Fleischer hatte einen Verstoß gegen das Vergaberecht der EU moniert - und Recht bekommen. Seine fraktionsinternen Kritiker warfen ihm vor, er habe dies "hintenrum" gemacht.

Heute sieht Fleischer seine Partei "gut aufgestellt". Ein wichtiges Anliegen sei es ihm, Wolfratshauser Interessen im Landkreis zu vertreten.Felicitas Amler

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Quelle:
SZ vom 19.03.2011
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