Süddeutsche Zeitung

Surfen an der Weidachmühle:Werben für die Welle

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Der Verein "Surfing Wolfratshausen" informiert über das Projekt an der Loisach und stellt sein Betriebskonzept vor. Im Februar muss der Stadtrat eine Entscheidung treffen.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Dem Wolfratshauser Stadtrat steht eine weitreichende Entscheidung bevor: In der Februarsitzung soll das Gremium darüber entscheiden, ob die künstliche Surfwelle am Unterwasserkanal der Weidachmühle realisiert wird oder nicht. Das geht nur, wenn die Stadt ihren Anteil von bislang 177 000 Euro brutto signifikant erhöht. Denn laut einer im Stadtrat zum Jahresende vorgelegten Kostenberechnung soll die Welle nun insgesamt mehr als 650 000 Euro kosten, zuletzt war man von 410 000 Euro ausgegangen.

Das von Stefanie und Marcus Kastner initiierte Projekt könnte die erste eigens für Surfer geschaffene stehende Flusswelle in Bayern werden, es hat bereits zahlreiche Hürden genommen: Die EU-Förderprogramm Leader hat die Welle mit 31 von 33 möglichen Punkten bewertet und 172 000 Euro an Fördermitteln zugesichert, die Kastners haben den Verein "Surfing Wolfratshausen" gegründet und 60 000 Euro an privaten Spenden akquiriert. Der Anteil der Stadt sollte ursprünglich 100 000 Euro betragen und wurde zwischenzeitlich vom Stadtrat zähneknirschend um 77 000 Euro nach oben korrigiert. Im Dezember kam dann der Dämpfer. Ob es die von vielen als Imagegewinn für Wolfratshausen gefeierte Welle geben wird, hängt nun von der Entscheidung des Stadtrats ab.

Der Verein "Surfing Wolfratshausen" will das Projekt und das Betriebskonzept noch einmal umfassend vorstellen. Bei einem Informationsabend am Mittwoch, 30. Januar, in der Gaststätte Flößerei wolle man den Bürgern "alle Fragen beantworten", sagt die Vereinsvorsitzende Stefanie Kastner. "Wir wollen Missverständnisse ausräumen und den Leuten aufzeigen, dass das Geld gut investiert ist." Alle Wolfratshauser seien eingeladen, zu dem Termin zu kommen. Es gebe "viel Raum für Fragen und persönliche Gespräche". Zudem wolle man das Betriebskonzept für die Anlage, das nun schon seit längerem stehe, ausführlich darlegen. Kastner und die anderen Vereinsmitglieder, die zusammen Tausende ehrenamtliche Stunden in Planung und Spendenakquise gesteckt haben, hoffen auf rege Teilnahme. Man habe auch die Stadträte eingeladen, damit sie sich ein umfassendes Bild für eine Entscheidungsgrundlage machen können, sagt die Vorsitzende. Der Infoabend im roten Raum der Flößerei beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ist von 19 Uhr an.

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SZ vom 29.01.2019 / aip
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