Süddeutsche Zeitung

Entscheidung gefallen:Penzberg richtet Landesgartenschau 2028 aus

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Umwelt-und Landwirtschaftsministerium geben ehemaliger Bergarbeiterstadt den Zuschlag.

Von Claudia Koestler, Penzberg

Die Stadt Penzberg wird die bayerische Landesgartenschau 2028 ausrichten. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (FW) hat das am Mittwoch in München bekanntgegeben, nachdem die Entscheidung für die Austragungsorte der Landesgartenschauen 2028 bis 2032 vom Umwelt-und Landwirtschaftsministerium getroffen worden sind. Der Fachbeirat der Bayerischen Landesgartenschau GmbH (ByLGS) hat das zweistufige Auswahlverfahren betreut und eine entsprechende Empfehlung abgegeben. Glauber zufolge zeigen die ausgewählten Kommunen - neben Penzberg sind das Günzburg (2029), Nürnberg (2030), Schrobenhausen (2031) und Langenzenn (2032) - auf unterschiedliche Weise, "welche Themen bedeutsam für die Stadtentwicklung der Zukunft sind".

Im Penzberger Rathaus kam der Anruf mit der Entscheidung am Mittwochvormittag überraschend: "Damit hatten wir jetzt noch gar nicht gerechnet", sagte Dritter Bürgermeister Hardi Lenk (SPD), obgleich es "eine sehr, sehr positive Nachricht" gewesen und die Freude nun groß sei. Etwa 40 Hektar Fläche habe die Stadt Penzberg in ihrer Bewerbung markiert, von denen nun etwa zehn Hektar für die konkreten Planungen der Gartenschau festgelegt würden. Lenk hofft, dass Penzberg durch die Ausrichtung einen größeren Bekanntheitsgrad erfahre. Zugleich solle die Stadt dadurch "schöner und grüner" werden, und das mitten im Zentrum. "Gerade in diesen Zeiten - Stichwort Klimawandel - ist das Thema naturnahe Stadt wichtig, und daher ist das eine große Aufgabe."

Landesgartenschauen geben, betont auch Glauber, "Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels im urbanen Raum: Sie bringen grüne Oasen in die Städte, fördern Naherholung und ermöglichen Naturerlebnisse vor Ort." Stadtklimaschutz sei eine zentrale Aufgabe der Gegenwart. Das zeige dieser Hitzesommer sehr deutlich. Mehr Grünflächen und blaue Infrastruktur verbesserten das Stadtklima und würden zur Anpassung an den Klimawandel beitragen. Zugleich erhöhten Landesgartenschauen beispielsweise durch neue Fuß- und Radwege die Lebensqualität in den Städten, stärkten die Regionalität, die örtliche Wirtschaft und den Tourismus. Mehr als 500 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen seien durch Landesgartenschauen in Bayern seit 1980 geschaffen worden. "Diesen erfolgreichen Weg gehen wir mit den fünf neu vergebenen Gartenschauen weiter. So fördern wir die vorbildliche Gestaltung naturnaher Grün- und Erholungsanlagen in Bayerns Kommunen", sagt Glauber.

Landesgartenschauen sind Gemeinschaftsprojekte: Bürger, regionale Verbände und Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt werden bereits in einem frühen Stadium in die Planungen eingebunden. Das Bayerische Umweltministerium fördert die Daueranlagen, die im Zuge einer Landesgartenschau entstehen, mit bis zu 50 Prozent und maximal fünf Millionen Euro. Hinzukommen können Fördermittel aus weiteren Finanztöpfen, zum Beispiel aus der Städtebauförderung oder von der EU.

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