Süddeutsche Zeitung

Kino in Penzberg:"Frischluftfilme" an der Berghalde

Lesezeit: 2 min

Ein neuer Verein will das Fortbestehen des Open-Air-Festivals sichern.

Von Stephanie Schwaderer, Penzberg

Für Kinofreunde waren die Film-Nächte an der Penzberger Berghalde ein großes Vergnügen, den Gastgebern, Claudia und Markus Wenzel vom Kino P, rissen sie jedoch ein Loch in die Kasse. Vergangenes Jahr blieb die große Leinwand deshalb eingerollt. Dass sich das heuer wieder ändern soll, ist einer Schar engagierter Filmfans zu verdanken. Sie wollen den Verein "Frischluftfilme" gründen und das Festival ehrenamtlich unterstützen.

"Uns liegt es am Herzen, dass diese schöne Tradition des Sommerkinos an der frischen Luft weitergeht", sagt Alexandra Hessler. Die studierte Kulturwissenschaftlerin und Journalistin hat sich schon im Verein Kino in Kochel im Vorstand engagiert und dort Open Airs mitgestaltet. Auch mit Claudia und Markus Wenzel pflegt sie seit vielen Jahren den Kontakt. "Ich bin eine leidenschaftliche Cineastin", sagt sie.

Als solche war sie im Sommer 2021 und 2022 auch an der Berghalde dabei, als jeweils Ende Juli bis Anfang August abends unter freiem Himmel die Welt des Films gefeiert wurde - auf Picknickdecken oder in den eigens produzierten "KinOpenair-Liegestühlen", bei Snacks und Getränken, bisweilen auch mit einem musikalischen Vorprogramm. Claudia und Markus Wenzel hatten dafür eine große Open-Air-Anlage samt aufblasbarer Leinwand gekauft - eine Investition, die sich im Zeichen der Corona-Pandemie und nach einer Schlechtwetterperiode jedoch nicht rechnen sollte. "Die beiden standen vor der Entscheidung, die Anlage wieder zu verkaufen oder um Hilfe zu bitten", sagt Hessler.

Unterstützung soll nun nicht nur von der Stadt kommen, die schon in den vergangenen Jahren das Open-Air-Kino gefördert hat, sondern vor allem von ehrenamtlichen Helfern. Vor wenigen Tagen trafen sich sieben Gründungsmitglieder im Kulturbahnhof der Stadt Penzberg, um eine Satzung zu entwerfen und erste Aufgaben zu verteilen. Der nächste Schritt ist laut Hessler die offizielle Vereinsgründung, bei der "Frischluftfilme", so der Arbeitstitel, beim Registergericht eingetragen werden und die Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt bescheinigt bekommen muss, um weitere Mitglieder aufnehmen und Spenden annehmen zu können. Mit dabei sind Susanne Jordan, Katrin Stichhan, Heinz Rink, Antje Thamm, Edith Rink und Jürgen Legler.

Das Festival soll nach Hesslers Worten vom Kino P losgekoppelt werden. Die Programmgestaltung und Filmabwicklung bleibe zwar in den Händen der Profis. Die übrige Arbeit aber werde auf vielen Schultern verteilt. "Nicht jeder, der Vereinsmitglied wird, muss auch Kinokarten oder Popcorn verkaufen - und andersherum müssen nicht alle, die sich ehrenamtlich einbringen möchten, auch Vereinsmitglieder werden", sagt sie. Wichtig sei, dass es "wieder wunderbare Sommerabende gibt". Auftakt soll nach Stand der Dinge am Donnerstag, 18. Juli, sein.

Was sie sich zur Eröffnung wünschen würde? "Irgendeinen Kracher natürlich", sagt sie. "Vielleicht ,Barbie' - und dazu einen Wettbewerb, wer im schrillsten pinkfarbenen Kostüm kommt."

Da sich der Verein noch in der Gründungsphase befindet, gibt es aktuell noch keine Möglichkeit, Mitglied zu werden. Wer auf dem Laufenden gehalten werden möchte, kann sich im KinoP (Fraunhoferstraße 8, Penzberg) in eine Interessentenliste eintragen.

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