Süddeutsche Zeitung

Klimawandel:Hochwasserschutz an der langen Leitung

In Ammerland muss die Kommune Münsing Kabel der Telekom tiefer legen lassen, um weiterzukommen.

In Ammerland baut inzwischen die Feuerwehr am neuen Gerätehaus, weil sichergestellt ist, dass es damit keine höhere Gefährdung durch Überschwemmungen für die Anrainer gibt. Doch der jahrzehntelang diskutierte und projektierte Hochwasserschutz im Ortsteilkern in einer direkten Linie über das Gasthaus Gerer zum Starnberger-See-Ufer kommt weiter nur langsam voran. Laut Münsings Bauamtsleiter Stephan Lanzinger haben noch immer nicht alle privaten Grundstückseigentümer der Kommune Dienstbarkeitsrechte eingeräumt, um auf deren Besitz im Ernstfall agieren zu können. Zweitens liegen Kabelstränge der Telekom an der Vermittlungsstelle bei der Fichtenhöhe Baumaßnahmen im Weg und müssen tiefer gelegt werden. "In diesem Jahr passiert wahrscheinlich nichts, was Baumaßnahmen betrifft", so Lanzinger.

Später soll der Kanal, der das auf der oberhalb gelegenen Roaßwoad gesammelte Regenwasser aufnehmen soll, über den tiefergelegten Telekom-Leitungen hinwegführen. Dafür muss die Kommune Münsing zusätzlich zahlen. "Da kommt ein sechsstelliger Betrag obendrauf", sagt Lanzinger (laut Stand von 2017 soll das gesamt Vorhaben um die drei Millionen Euro kosten). Die dafür notwendigen Arbeiten seien diffizil, weil die Telefonversorgung in der Gemeinde trotzdem weiter sichergestellt sein müsse. Womöglich könne nur nachts gearbeitet werden.

Im nächsten Schritt werde die Kommune einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragen, damit auch staatliche Fördergelder freigegeben werden könnten, so Lanzinger.

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