Süddeutsche Zeitung

Geretsrieder Geldgeber gesucht:Patenschaften für ein Denkmal

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Die Interessengemeinschaft Nikolauskapelle ruft zu Spenden für die Dachsanierung des 300 Jahre alten Gebäudes auf.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Für die 300 Jahre alte denkmalgeschützte Nikolauskapelle in Geretsried werden 1077 Patinnen und Paten gesucht: Exakt so viele Schindeln müssen auf dem Dach des ältesten Gebäudes der Stadt erneuert werden. Die Interessengemeinschaft (IG) Nikolauskapelle hat dazu jetzt einen Aufruf veröffentlicht. Dass die Kapelle dringend renovierungsbedürftig ist, war zuletzt im Kulturausschuss des Geretsrieder Stadtrats besprochen worden. Dieser signalisierte grundsätzliche Bereitschaft zur Förderung, verwies die konkrete Bewilligung aber für die Haushaltsberatungen 2023 und 2024 an den Stadtrat.

Bei der Sanierung gehe es um einen Gesamtbetrag von mehr als 460 000 Euro, schreibt Roland Umlauft, Mitglied des Festausschusses für das 300-jährige Weihejubiläum der Nikolauskapelle, in einer Pressemitteilung. Umlauft erinnert an verschiedene Reparaturen in den Jahren 1972 und 1990, die maßgeblich von der IG unterstützt worden seien. Nun könne "jeder dazu beitragen, dass dieses einmalige Kulturgut auch kommenden Generationen erhalten bleibt".

Die Kirche ist von einem Nagekäfer (Anobien) befallen. Das Dach aus Zedernschindeln ist undicht. Es soll mit Rücksicht auf den Denkmalschutz mit handgespaltenen Lärchenschindeln neu eingedeckt werden. Das Dachwerk des barocken Oktogonalbaus mit Zeltdach und Zwiebelturm ist morsch und die Vergoldungen der Turm- und der Dachbekrönung mit jeweils einer Kugel und einem Doppelkreuz sind verwittert.

Nach IG-Informationen geht es um 53 Reihen mit 1077 Dachschindeln. Die Höhe der Spenden ist gestaffelt: So kann eine Schindelpatenschaft im Giebelbereich für 300 Euro erworben werden, eine Patenschaft in der untersten Reihe würde 30 Euro betragen. Wer Geld spendet, kann auf der Webseite genannt werden oder anonym bleiben.

Die denkmalgeschützte Kapelle gehört zur Pfarrei Maria Hilf in Geretsried; die Interessengemeinschaft kümmert sich um den Bestand. Ihr Sprecher Florian Sachers nannte die Kapelle an der südlichen Bundesstraße 11 im Kulturausschuss "ein Wahrzeichen" der Stadt. Als solches werde sie aber nur so lange weiterbestehen können, wie es die Interessengemeinschaft gebe. Dass die Erzdiözese 90 000 Euro zur Sanierung dazugebe, sei schon bemerkenswert; mehr sei nicht zu erwarten. In der Kapelle fänden pro Jahr zehn bis 20 Taufen statt.

Spenden können auf folgendes Konto bei der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen überwiesen werden: IBAN DE05700543060000073049. Informationen unter www.stadtkirche-geretsried.de/nk

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