Süddeutsche Zeitung

Im Geretsrieder Stadtrat:Jugendarbeit muss neu diskutiert werden

Der überraschende Antrag auf eine eigene Stelle im Rathaus soll noch einmal zur Abstimmung gestellt werden.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Eine Gruppe Geretsrieder Stadtratsmitglieder macht von einer Möglichkeit Gebrauch, welche die Geschäftsordnung bietet: Sie beantragen die Revision eines Beschlusses. Es geht um die Jugendarbeit.

Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats hat vergangene Woche mehrheitlich beschlossen, dass die Stadt eine eigene Stelle für aufsuchende Jugendarbeit schafft. Den Antrag dazu hatte Jugendreferent Felix Leipold (Freie Wähler) eingebracht. Und dies zur allgemeinen Überraschung. Denn eigentlich war es um einen Antrag des Trägervereins Jugend- und Sozialarbeit (TVJA) gegangen, der seit Jahren die Jugendarbeit im Auftrag der Stadt leistet. Um diese entsprechend dem Bedarf aufzustocken, wollte er die finanzielle Unterstützung der Stadt, für zusätzlich 30 Stunden, und zwar sowohl in den Jugendzentren als auch in der aufsuchenden Jugendarbeit (Streetworker). Leipolds Antrag, stattdessen im Rathaus eine Stelle zu schaffen, sei auch für den TVJA völlig überraschend gekommen, erklärt dessen Vorsitzende Kerstin Halba. Dabei sei Leipold als Jugendreferent geborenes Mitglied im Vorstand des Vereins. Er habe seine Initiative aber dort nicht angekündigt.

Halba sagt mit Blick auf zwei verschiedene Träger ein und derselben Aufgabe - der mobilen Jugendarbeit: "Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll." Schließlich müsse das pädagogische Konzept abgesprochen sein und die beiden Streetworker müssten sich auch untereinander kontinuierlich verständigen.

Da Halba auch SPD-Stadträtin ist, hat sie sich um eine neuerliche Besprechung des Themas - diesmal mit Vorbereitung - bemüht. Acht Stadträtinnen und Stadträte haben den entsprechenden Antrag eingebracht.

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