Süddeutsche Zeitung

Geretsried:Integrationsarbeit mit "enormem Kraftaufwand"

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Koordinationsstelle des Trägervereins Jugend- und Sozialarbeit legt Bericht vor.

Der Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried (TVJA) leistet mit seiner Koordinationsstelle Integration Aktiv (IAG) bereits viel zur Eingliederung verschiedener Menschen in die Stadtgesellschaft. Die Arbeit müsse allerdings intensiviert werden, so legte es der Verein in seinem Jahresbericht dar, den er am Dienstag im Jugend- und Sozialausschuss des Stadtrats gab.

In Geretsried lebten derzeit 600 Geflüchtete, so der TVJA, darunter etwa 200 afghanische Ortskräfte und 215 Ukrainerinnen und Ukrainer. Von den etwa 26 800 Einwohnern seien 21,31 Prozent Ausländer; wenn man die Doppelstaatler hinzurechne, seien es 30,89 Prozent. Es leben derzeit 118 verschiedene Nationalitäten in Geretsried. Durch die anhaltenden Kriege und durch die Erdbebenkatastrophe sei mit einem weiterhin stark steigenden Flüchtlingsaufkommen in Geretsried zu rechnen, dem man mit Integrationsangeboten begegnen müsse.

Neben seiner Arbeit am Integrationskonzept, Angeboten wie Frauenfest, Integrationsforen im Frühling und Herbst, der Aktion Mayors for Peace, der Interkulturellen Woche, Ausstellungen, Vielfaltstag und Projekten zur Offenen Gesellschaft koordiniere der Verein den Flüchtlingshelferkreis und unterstütze dessen Ehrenamtliche. Dies erfordere "einen enormen Kraftaufwand, der aktuell nur bedingt geleistet werden kann". Der TVJA habe die Helferkreiskoordination ohne zusätzliche Ressourcen im Herbst 2021 übernommen. In einem Ausblick auf die Jahre 2024/25 sei daher "eine Ausweitung des Personals und des Budgets erforderlich, um auch künftig die Integrationsarbeit bestmöglich leisten zu können".

Für Toleranz und Inklusion

Die Koordinationsstelle Integration Aktiv besteht seit zehn Jahren. Sie wurde zunächst vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAFM) und mit einer Spende der Sparkasse finanziert. Seit 2016 wird sie von der Stadt Geretsried gefördert. Sie hat mit der Stadt ein Integrationskonzept als Arbeitsgrundlage erstellt und setzt sich für "ein offenes, inklusives und tolerantes Miteinander im Stadtgebiet" ein. Leiterin Hannah Schreyer erklärt: "Mit Konzepten, größeren und kleineren Veranstaltungen sowie aktiver Netzwerkarbeit versuchen wir als IAG-Team, in allen Bereichen des Geretsrieder Stadtlebens das Bewusstsein für das Thema Integration zu sensibilisieren und die Integrationsarbeit mit gezielten Projekten voranzutreiben."

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