Süddeutsche Zeitung

Geretsried:Bürgerbegehren gegen Pläne am Karl-Lederer-Platz gestartet

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Anwohner wehren sich gegen die Größe des Neubaus. Für einen Bürgerentscheid sind mindestens 1546 Unterschriften nötig.

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Interessengemeinschaft Karl-Lederer-Platz in Geretsried hat ein Bürgerbegehren gegen die Bebauung in der aktuell geplanten Größe begonnen. Ziel sei es, so erklärt einer der sechs Initiatoren, der Zahnarzt Elmar Immertreu, "dass der Platz in seiner Qualität erhalten bleibt und kein schattiges Loch wird". Um einen Bürgerentscheid zu erreichen, muss die Interessengemeinschaft die Unterschriften von mindestens 1546 Geretsriedern nachweisen.

Wer das Begehren unterstützt, votiert damit gegen die mehr als 25 Meter hohen Wohn- und Geschäftshäuser der Krämmel-Familien-GbR (Hausnummer 14 bis 18) und der Architekten Rainer Adamek und Ludwig Hölzl (Nummer 20). Gleichzeitig wird ein "ortsbildverträgliches Maß" der Bebauung gefordert, wofür als Referenzbau das KLP 9 an der Ecke Karl-Lederer-Platz/Hermann-Löns-Weg genannt wird. Damit soll, so heißt es weiter, der Platz als Begegnungsstätte und als Ort für Märkte und Veranstaltungen erhalten werden.

Den Wortlaut des Begehrens hat die Initiative nach Immertreus Auskunft mit dem Münchner Rechtsanwalt Christoph Donhauser abgestimmt, der schon mehrere Bürgerbegehren begleitet habe. Zur Begründung steht im Text, Geretsried benötige "die bisherige Park- und Marktplatzfläche" in der jetzigen Größe. "Dies umso mehr, als das geplante Bevölkerungswachstum zu mehr Publikum und Besuchern der Veranstaltungen auf dem Platz führen wird." Die Verschattung durch die geplanten Gebäudehöhen würde die Aufenthaltsqualität deutlich verringern, so argumentieren die Initiatoren. Dies sind neben Immertreu: Peter Eberhardt, Marc Kaufmann, Patrik Kohlert, Peter Tobisch, und Arnold Schmidt.

Immertreu sagt, die Interessengemeinschaft sei bestrebt, mehr als die erforderliche Anzahl von Unterschriften zu sammeln, allein schon um einen "Sicherheitspuffer" zu haben, falls unter den Unterzeichnern auch solche sein sollten, die dazu nicht berechtigt sind. Bei seinem ersten Sammel-Einsatz am vergangenen Samstag in der Egerlandstraße habe er die Erfahrung gemacht, dass viele glaubten, "es ist eh schon alles gelaufen". Denn die Stadt habe ja bereits mit den Kanalarbeiten rund um den Platz begonnen. Wiederum aus eigener Wahrnehmung habe er ansonsten den Eindruck, das Verhältnis Gegner zu Befürworter der Bebauung sei neun zu eins.

Die Interessengemeinschaft hat eine Homepage eingerichtet, auf der sie sich vorstellt und Positionen der Stadt mit eigenen kontrastiert. Die Unterschriftenlisten liegen bei Bücher Ulbrich und im Teegeschäft Siebert aus.

www.karlledererplatz.de

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Quelle:
SZ vom 16.05.2017
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