Süddeutsche Zeitung

Bildung:"Das ist ein großer Schritt für die Gemeinde Eurasburg"

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Laut einer Machbarkeitsstudie sind die Erweiterungsmöglichkeiten in Eurasburg gering. Daher soll der Unterricht im Klosterdorf zentriert sein.

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Die zwei Standorten der Grundschule in Eurasburg für die Erst- und Zweitklässler sowie in Beuerberg für die Dritt- und Viertklässler sind schon bislang zu klein, um moderne Unterrichtsformen zu ermöglichen. Kommt zum Schuljahr 2026/2027 zusätzlich der Rechtsanspruch für Grundschulkinder auf Ganztagsbetreuung, wird es noch problematischer. Denn dafür erforderliche Mensen fehlen, Pausenhallen sind zu klein. Auf Basis einer Machbarkeitsstudie, wonach die Erweiterungsmöglichkeiten in Beuerberg eindeutig besser sind, hat der Eurasburger Gemeinderat daher in seiner jüngsten Sitzung einstimmig für ein gemeinsamen Schulstandort im Klosterdorf entschieden. Das bisherige Schulgebäude in Eurasburg könnte damit zu einem Betreuungshaus für Krippen- und Kindergartenkinder werden, Musikschule und Blaskapelle weiter Platz geben.

Die Zusammenlegung gilt als Meilensteinprojekt

Die Schule an einem Standort zusammenzulegen, gilt in Eurasburg schon lange als Meilensteinprojekt - und rückt nun greifbar näher. "Das ist ein großer Schritt für die Gemeinde Eurasburg", so Bürgermeister Moritz Sappl (GWV). Er kündigte an, die Machbarkeitsstudie auf der Homepage der Gemeinde Eurasburg zu veröffentlichen. So könne die Bevölkerung den Entscheidungsprozess direkt nachvollziehen.

Für die Machbarkeitsstudie hatte die Kommune das Münchner Büro "Krug Grossmann Architekten" beauftragt. Ziel war es, zu prüfen, an welchem alleinigen Standort ein zweizügiger Schulbetrieb inklusive Ganztags- oder Mittagsbetreuung besser möglich ist. Das Ergebnis: Mit 8900 Quadratmetern sei das Beuerberger Grundstück deutlich größer als das in Eurasburg. Dort gehöre zudem dem Sportverein Eurasburg-Beuerberg das Grundstück mit der Turnhalle. Für die Schulnutzung blieben in Eurasburg daher nur 3600 Quadratmeter Fläche für die Schulnutzung, so Peter Franck vom Büro "Krug Grossmann Architekten". Zudem sei die Eurasburger Turnhalle sanierungsbedürftig, die in Beuerberg dagegen in kommunalem Eigentum, normgerecht und gut angebunden. Laut Franck ein großer Vorteil für eine Schulhauszusammenlegung.

Seiner Darstellung nach sprechen für Beuerberg auch mehr nutzbare Bestandsflächen (im Vergleich 922 zu 691 Quadratmeter). Damit müsste in Eurasburg deutlich mehr auf kleinerer Fläche neu zugebaut werden, um den nötigen Erweiterungsbedarf von knapp 1600 Quadratmetern zu decken. "Für uns heute ist das eine ganz klare Empfehlung für Beuerberg", sagte Franck in der Gemeinderatssitzung. Dort empfiehlt das Büro "Krug Grossmann Architekten" prinzipiell, mit einem einzigen Anbau im Innenhof zu erweitern oder einen größeren Erweiterungsbau auf der Grünfläche im Süden mit einem kleineren Anbau im Innenhof zu kombinieren.

Kaum Diskussionsbedarf unter den Gemeinderäten

Die Gemeinderäte sahen kaum Diskussionsbedarf. "Damit sichern wir den Grundschulstandort der Gemeinde Eurasburg", betonte Jakob Koch (Grüne). Er wünschte sich nur, die Grünfläche südlich der Beuerberger Schule zu erhalten, die einzige private Fläche im Dorf, auf der sich Jugendliche etwa zum Fußballspielen treffen könnten. Bürgermeister Sappl gab an, mit einem einstimmigen nicht gerechnet zu haben. Die Entscheidung bedeute aber nicht, dass der Bagger sofort vor der Schule stehen werde. "Das wird wohl 2025 soweit sein."

Von einem durch die Standortzusammenlegung gestärkten Gemeinschaftsgefühl sprach Schulleiterin Katharina Bolzmacher. Künftig müssten sich die Kinder nicht bereits nach zwei Jahren wieder an ein neues Gebäude und Lehrer gewöhnen. "Das ist für unsere Schule ein ganz großartiges Zeichen."

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