Süddeutsche Zeitung

Reden wir über:Schwärme im Oberstübchen

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Alexander Wutke hält auf seinem Supermarktdach 320 000 Bienen.

Von Viktoria Spinrad

Während die flächendeckende Bienenrettung nun Gesetz wird, mutiert so mancher im Kleinen zum Hobby-Imker im eigenen Garten - oder auf dem eigenen Supermarktdach. Dort nämlich hat Chef Alexander Wutke () Bienenvölker angesiedelt. Davon profitieren sollen auch die Kunden des Heilbrunner Rewe-Marktes: Am Samstag will er den Honig vom Dach im Laden verkaufen.

SZ: Sie haben jetzt also Bienen auf dem Dach. Wie kommen Sie denn darauf?

Alexander Wutke: Na über die Leiter an der Hausfassade! (lacht)

Und darauf, Hobby-Imker zu werden?

Dazu hat mich mein Schwiegerpapa inspiriert. Der ist Fachberater für Imkerei. Als ich im Frühjahr bei seiner Ernte mit angepackt habe, dachte ich: Dafür wäre mein Flachdach doch auch perfekt geeignet.

Seit Ende Mai haben hüten Sie nun mehr als acht Völker . Wie oft sind Sie schon gestochen worden?

Es hält sich in Grenzen - schließlich gibt es ja den Schutzanzug. Außerdem habe ich Carnica-Bienen, die sind ein eher friedliches Volk.

Haben Sie als Supermarktbetreiber nicht eh schon alle Hände voll zu tun?

Der Zeitaufwand ist wirklich überschaubar. Einmal in der Woche steige ich hinauf zu den Bienen und schaue nach dem Rechten. Das ist auch eine nette, entspannte Auszeit von der Arbeit.

Um auf alle Wagnisse vorbereitet zu sein, haben Sie einen Imkerkurs gemacht. Was lernt man da?

Zum Beispiel, wie man die Völker auf Milbenbefall überprüft und wie man nach der Brut schaut.

Und wie man Bienchen aus dem Supermarkt fernhält?

Das ist bei uns tatsächlich kein Problem. Wir hatten hier noch keine einzige Biene!

Dafür wollen Sie im Geschäft am Samstag den Honig an den Mann bringen. Was wird da passieren?

Wir wollen den Kunden zeigen, wie die Honigernte abläuft. Die Waben werden entdeckelt, der Honig geschleudert und dann in kleine Gläser abgefüllt. Von der Probeernte denken wir, dass es ein eher hellerer Honig wird.

Mit dem Schwiegervater als Helfer?

Genau, der wird auch dabei sein. Wenn sich also jemand für Bienenhaltung interessiert, kann man ihn fragen. Er macht das schon seit Jahrzehnten. Einen fachlich besseren Bienen-Betreuer wird man in Bayern nicht finden!

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Quelle:
SZ vom 20.07.2019
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