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Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG):Gewerkschaft fordert mehr Lohn in Bäckereien

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Die 560 Beschäftigten in den 44 Betrieben im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sollen in allen Tarifgruppen 380 Euro mehr bekommen.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für die rund 560 Beschäftigten in den 44 Bäckereibetrieben im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mehr Geld. Die Gewerkschaft beruft sich dabei nach eigenen Angaben auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. "Das Angebot, das uns die Arbeitgeber im November unterbreitet haben, geht klar an der Lebensrealität der Beschäftigten vorbei. Die Preise steigen auch 2024 weiter und die Bäckerinnen und Fachverkäufer müssen sich die Brotspezialitäten, die sie zubereiten, auch gut leisten können", erklärt Manuel Halbmeier, Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern.

Konkret fordert die NGG ein Lohn-Plus von 380 Euro für alle Tarifgruppen, unabhängig davon, ob die Beschäftigten Backwaren wie Brot, Brötchen und süße Teilchen produzieren oder diese verkaufen. "Wir wollen so den Lohnabstand weiter verringern und machen das Bäckerhandwerk damit für den Nachwuchs attraktiver", so Halbmeier. Schließlich hätten die Bäckereien mit einem massiven Fachkräftemangel zu kämpfen, sowohl an den Öfen als auch hinter den Verkaufstresen.

Die Bäckerei-Gewerkschaft setzt sich auch für das Personal ein, das im Filialbetrieb im Verkauf arbeitet, und fordert für sie eine Springer-Zulage von fünf Prozent "Gerade bei Bäckerei-Ketten mit vielen Filialen ist eine gewisse Flexibilität der Beschäftigten unabdingbar, aber die darf es nicht zum Nulltarif geben", so der Geschäftsführer der NGG Rosenheim-Oberbayern.

Brot und Backwaren zählen laut NGG immer noch zu den beliebtesten Nahrungsmitteln der Deutschen: Durchschnittlich esse jeder Bundesbürger jährlich rund 83 Kilo Backwaren, so die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft. "Das schlägt sich auch in den Umsätzen der Betriebe nieder, denn diese haben sich in den letzten Jahren stark erhöht und liegen heute deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Bei den Löhnen kann davon keine Rede sein", so Halbmeier.

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