Süddeutsche Zeitung

Wandel in der Stadt:Ein Herz für die Mitte

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An der südöstlichen Ecke des Hanns-Seidel-Platzes hat der Bau des "Kulturquadrats" begonnen. Im Neuperlacher Zentrum entstehen insgesamt 174 Wohnungen sowie großzügige Grünflächen

Von Hubert Grundner, Neuperlach

Jahrzehntelang fristete der Hanns-Seidel-Platz ein Dasein als öder Parkplatz. Jetzt aber vollzieht sich auf der Fläche im Herzen Neuperlachs allmählich ein Wandel. Nachdem vor zwei Monaten an der Ecke Von-Knoeringen-/Fritz-Erler-Straße der Spatenstich für das sogenannte Kulturquadrat gefeiert worden war, sind bei den Bauarbeiten mittlerweile deutliche Fortschritte erzielt worden. Unter der Regie der BHB Bauträger GmbH Bayern entsteht als Teil des künftigen urbanen Zentrums des Stadtbezirks im ersten Bauabschnitt mit dem Projekt "Loge No. 1" ziemlich außergewöhnlicher Wohnraum.

"Die Zusammenarbeit mit der Stadt und unseren Partnern läuft weiterhin hervorragend", erklärt Melanie Hammer, Geschäftsführerin der BHB Bauträger GmbH Bayern, in einer Mitteilung. Das Kulturquadrat ist ein gemeinsames Projekt von BHB, Stadt München und deren Wohnungsbaugesellschaft Gewofag. Ziel ist es, in und für Neuperlach ein modernes Stadtteilzentrum am Hanns-Seidel-Platz zu realisieren. Der in den 1960er Jahren als sogenannte Entlastungsstadt geplante Bezirk ist seit 50 Jahren ohne städtebaulichen Mittelpunkt. "Für die Bürgerinnen und Bürger schließt sich nun diese insbesondere auch emotionale Lücke", heißt es dazu von Seiten der BHB.

Der Bauträger mit Sitz in Grünwald, der vergangenes Jahr sein 40-jähriges Bestehen feierte, übernimmt bei der Realisierung des Kulturquadrats einen großen Anteil der Wohnbebauung mit insgesamt 174 Wohnungen. Derzeit entsteht also die "Loge No. 1": Sie bietet 86 Eigentumswohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen und Größen von einem bis zu drei Zimmern. Ganz aktiv werden dabei aber auch Konzepte umgesetzt, von denen sich das Unternehmen das Entstehen neuer Wohnkulturen verspricht. Ungewöhnlich sei beispielsweise der architektonische Ansatz der Atelierwohnungen: Sie sind teils durch den ganzen Baukörper "durchgesteckt", bekommen also Licht von mehreren Seiten gleichzeitig - was nicht nur für Künstler interessant sein könnte.

Melanie Hammer jedenfalls sieht sich bislang in der Projektplanung bestätigt: "Für uns ist wichtig, dass wir nicht irgendwelche Wohnflächen schaffen, sondern ein attraktives Zuhause für die neuen Bewohner hier am Hanns-Seidel-Platz bauen." Dafür stünden auch die spannend schimmernde Fassade und die großzügig eingeplanten Grünflächen im Kulturquadrat. Auf dem sogenannten "Kunstrasen" werden sogar echte Kunstwerke in das Quartier einziehen, kündigt sie an.

Mindestens so eindrucksvoll wie manches Kunstwerk dürfte nach Fertigstellung des ersten Gebäudekomplexes dessen Dachgarten sein. Zumindest versprechen die Verantwortlichen bei BHB schon heute: "Den Ausblick vom Dach auf das spektakuläre, futuristisch anmutende Kultur- und Wohnzentrum im quirligen Kulturquadrat vergisst man in jedem Falle ganz sicher lange nicht."

Bis dahin dauert es aber noch ein bisschen: Aktuell zeigt sich die Baustelle in einem eher "rohen Zustand". Im Moment laufen die Verbau- und Erdarbeiten, die Baugrube lässt hingegen bereits die groben Umrisse der Loge No. 1 erkennen. "Wir haben planmäßig zum 1. Juni mit unseren Arbeiten begonnen und liegen sehr gut in der Zeit", stellt Melanie Hammer zufrieden fest.

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Quelle:
SZ vom 19.08.2017
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