Süddeutsche Zeitung

Tierpark Hellabrunn:Nachwuchs beim Nashorn

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Von Inga Rahmsdorf

Seit 25 Jahren wohnen die beiden nebeneinander, Niko kommt aus Stuttgart, Rapti ist einst aus Nepal hergezogen. Nun erwarten die beiden Panzernashörner in Hellabrunn Nachwuchs - was bei den Dickhäutern eine kleine Sensation ist. Schließlich ist die Tierart nicht nur vom Aussterben bedroht, sondern so eine Trächtigkeit auch keine Kleinigkeit.

Das geht schon mit dem Deckakt los, bei dem der Bulle über mehrere Stunden hinweg mit seinen etwa drei Tonnen Gewicht auf der Kuh verharrt. Damit er erfolgreich ist, muss die Nashorndame fruchtbar sein, wofür es wiederum nur ein sehr enges Zeitfenster gibt. Das immerhin können die Zoo-Mitarbeiter genau berechnen. Und so durften Niko und Rapti, die sonst getrennte Schlafzimmer pflegen, in der Nacht vom 25. auf den 26. April 2014 gemeinsam übernachten.

Baby-Nashorn wird im August erwartet

Seitdem ist die Nashorndame trächtig und es scheint ihr dabei prächtig zu gehen. Sie hat schon 120 Kilogramm zugelegt und bringt nun knapp 2000 Kilogramm auf die Waage. Allerdings dauert es bis zur Geburt auch noch eine Weile, insgesamt 16 Monate. Das Baby wird im August erwartet. Bis dahin kontrollieren die Hellabrunner Tierärztinnen Rapti regelmäßig - bisher verläuft alles ohne Komplikationen.

Für eine umfassende gynäkologische Untersuchung müsste das Nashorn allerdings in Narkose gelegt werden, was zwar vor dem Deckakt stattgefunden hat, nun aber nicht mehr, da es das Baby gefährden könnte. Rapti hatte bereits vor zehn Jahren eine Totgeburt und brachte 2012 einen Nashornbullen zur Welt, der jedoch drei Tage nach der Geburt an einer Infektion starb.

2001 gab es das erste Mal Nachwuchs im Nashorngehege in Hellabrunn. Die Nashorndame Nasi - die inzwischen aus gesundheitlichen Gründen nach Frankreich gezogen ist - brachte damals ein gesundes weibliches Jungtier zur Welt und 2004 gebar sie dann einen kleinen Bulle. Wobei klein natürlich relativ ist. 60 Kilogramm wiegt so ein Nashörnchen bei der Geburt. Trotzdem, von so einer Entbindung wie bei Nasi kann manche Menschenmutter nur träumen. Gerade einmal zwei Minuten dauerte die Geburt.

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Quelle:
SZ vom 27.03.2015
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