Süddeutsche Zeitung

Starnberger See:Zweite Steg-Absperrung zersägt - Staatsschutz ermittelt

Weil die Lockdown-Kritiker auch in diesem Fall die Bretter mit Parolen versehen haben, geht die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus.

Von Christian Deussing, Tutzing/Feldafing

Auch die Absperrung eines zweiten Stegs am Starnberger See haben Unbekannte am Wochenende zersägt. Laut Polizei haben die Täter die Barrikade am Ebersweg zwischen dem Tutzinger Nordbad und dem Garatshauser Freibad zerstört. Dort waren die Holzplanken auf gleiche Weise wie beim ersten Steg beseitigt worden.

In beiden Fälle wurden die Bretter mit Parolen gegen die Corona-Auflagen und das Infektionsschutzgesetz beschmiert. Die Ermittler gehen von den selben Tätern aus, die politisch motiviert gehandelt und die Sachbeschädigungen begangen hätten. Deshalb wurde auch das Staatsschutz-Kommissariat der Kripo Fürstenfeldbruck eingeschaltet, die jetzt die Aufschriften auswertet.

Wie die Starnberger Polizei mitteilt, sind die Barrikaden beider Stege am Freitag zwischen 17 und 23 Uhr herausgesägt worden. Einzelne Bretter und ein Verbotsschild des Steges neben dem Garatshauser Freibad schwammen am Samstag im Wasser. Zunächst hatten Polizei und Landratsamt die illegalen Öffnungen nicht bemerkt. Zumindest der erste Steg wurde am Sonntag offenbar von Privatleuten wieder behelfsmäßig versperrt.

Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus und zu geringe Abstände zwischen den Menschen zu vermeiden, hatte Landrat Stefan Frey (CSU) Ende Februar verfügt, die Stege am Starnberger See und am Ostufer des Ammersees zu verbarrikadieren. Die Absperrungen sollten nach Angaben von Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald und ihres Feldafinger Kollegen Bernhard Sontheim wieder repariert werden.

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Quelle:
SZ vom 16.03.2021
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