Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Schiffsbau zum Anfassen

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Bei der "Bayernboot 2011" präsentieren sich am Wochenende erstmals heimische Werften am Starnberger See - und hoffen auf Zahlungskräftige Kundschaft.

Peter Haacke

Die bayerischen Bootsbauer betreten Neuland: Zum ersten Mal öffnet am kommenden Wochenende die neue Messe der Boot- und Schiffbauerinnung Bayern in Starnberg ihre Pforten für Besucher. Auf dem Gelände der Bootswerft Rambeck in Percha wird die "Bayernboot" am Freitag, 9. September, ihre Premiere feiern. Bei der dreitägigen Leistungsschau bis Sonntag, 11. September, können die Besucher - darunter voraussichtlich auch Finanzminister Georg Fahrenschon - Elektro-, Segel- und Ruderboote aus Holz und glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) bestaunen. Zudem gibt es die Möglichkeit zu Probefahrten auf dem Starnberger See. In den Bereichen Beratung und Konstruktion präsentieren rund ein Dutzend bayerischer Aussteller neben ihren schönsten, schnellsten und luxuriösesten Wasserfahrzeugen auch sehenswerte Innovationen sowie Zubehör rund ums Boot.

In der Mehrzahl sind heimische Werften bei der "Bayernboot" vertreten, die auf interessierte und zahlungskräftige Kundschaft hoffen. Ihren Sitz am Starnberger See haben unter anderem die Firmen "Bootsbauhandwerk Tutzing", die Bootswerften Simmerding (Leoni), Markus Glas (Possenhofen), der Rambeck-Bootsvertrieb und die Sattler Werft aus Starnberg sowie die Firma "Carpe Diem Yacht Design" (Tutzing) und "Die Bootswerkstatt" (Gauting). Aber auch auswärtige Aussteller werden hochwertige Produkte präsentieren, darunter die Bootswerften Heistracher sowie Bavaria-Boote vom Chiemsee.

Auf besonderes Interesse dürfte der Messebeitrag der "Bavarian Speed Sailing Association" in Zusammenarbeit mit der Avantgarde Technologie Group aus Gilching stoßen. Deren Ziel ist es, das schnellste Segelboot, das jemals auf Wasser fuhr, zu bauen: Der High-Tech-Trimaran "50PlusX" soll, so die Vision des Entwickler-Teams, den aktuellen Geschwindigkeitsweltrekord des französischen Bootes "Hydroptère" von 51,36 Knoten - das entspricht auf dem Land einer Geschwindigkeit von mehr als 95 Stundenkilometern - zu brechen. Erste Tests sollen demnächst auf dem Starnberger See folgen, der "Heimathafen" des ehrgeizigen Projekts ist der Deutsche Touring Yacht Club (DTYC) in Tutzing.

Für Wolfgang Meiler aus Gauting, Landesmeister der weiß-blauen Boots- und Schiffbauerinnung, ist die Veranstaltung nach dem Wegfall der CBR-Messe in München die erste ernstzunehmende Demonstration von "Dienstleistungen heimischer Betriebe rund ums Boot". Man wolle die Leistungsschau als "Messe zum Anfassen" locker angehen - und bei der Kundschaft mit Blick auf die Saison 2012 schon mal Appetit anregen. Dabei blickt die Branche durchaus optimistisch in die Zukunft, wie der Possenhofener Bootsbauer Markus Glas betont: Neben Neubauten beleben insbesondere Reparaturaufträge das Geschäft. Im Fünfseenland gibt es laut Meiler derzeit einen großen "Uralt-Bestand an Kunststoffbooten", der naturgemäß früher oder später ausrangiert werden muss. Zudem registrieren die Bootsbauer ein zunehmendes Interesse an Elektrobooten.

Die "Bayernboot" öffnet ihre Pforten auf dem Gelände der Bootswerft Rambeck am Freitag, 9. September, 14 bis 18 Uhr, sowie samstags und sonntags, 10./11. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zudem ist am Sonntag von 11 Uhr an ein Frühschoppen mit Festgästen - darunter Finanzminister Georg Fahrenschon, Oberbayerns Handwerkskammer-Präsident Heinrich Traublinger und Vize-Landrat Albert Luppart - geplant.

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SZ vom 07.09.2011
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