Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Herausgeputzt im Jubiläumsjahr

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Bahn macht Weg zur Neugestaltung der Bahnhofsunterführung frei - Bauausschuss bewilligt 180 000 Euro für Minimallösung.

Peter Haacke

Die Unterführung des Starnberger Bahnhofs am See soll im Jubiläumsjahr der Stadt schöner werden: Nach kontroverser Debatte hat der Bau- und Umweltausschuss am Donnerstag die Neugestaltung des heruntergekommenen Zugangs zu Gleisen und Seeufer beschlossen und dafür Haushaltsmittel in Höhe von maximal 180 000 Euro bereitgestellt. Unklar ist zwar bislang, wie die im Vergleich zur ursprünglichen Planung abgespeckte Variante nun tatsächlich aussehen und was sie kosten wird. Doch immerhin zeigte die Deutsche Bahn ein Einsehen und erteilte der Stadt für die Aktion per E-Mail grundsätzlich eine Genehmigung. Noch keine Übereinkunft besteht dagegen hinsichtlich einer Einhausung der Treppenabgänge.

Bereits im Oktober 2011 hatte Architekt Nicolai Baehr seine Visionen von einer optischen Aufwertung der Bahnunterführung im Gremium präsentiert. Allerdings wurde die Angelegenheit seinerzeit zurückgestellt, weil weder kostenverbindliche Aussagen getroffen werden konnten noch eine Genehmigung der Bahn vorlag. Nachdem sich der Stadtrat aber grundsätzlich zur Seeanbindung durchgerungen hat, scheint auch die Bahn wieder verhandlungsbereit zu sein.

Mittlerweile hat Baehr den Entwurf für die günstigste Variante überarbeitet. Die Minimallösung sieht den Abriss alter und die Anschaffung neuer Leuchtvitrinen, ein Wandpanorama sowie einen weißen Deckenanstrich vor. Neben der Gestaltung des Eingangs und der Reklamekästen werden auch die Steinplatten überarbeitet. Gestrichen hingegen ist ein Multimedia-Projektionsraum für Informationen und Werbung; aus einem beeindruckenden "Raum- und Klangerlebnis" wird demnach wohl nichts. Baubeginn soll dafür "so schnell wie möglich" sein.

Obwohl weiterhin nur eine grobe Kostenschätzung vorliegt, befürwortete das Gremium die Neugestaltung überwiegend, zumal bei der Finanzierung des Projekt auch heimische Geschäftsleute eingebunden werden sollen; ein Teil der Arbeiten könnte in Eigenleistung erfolgen. Vehementer Widerspruch kam von Franz Sengl (Grüne), der die "kosmetische Maßnahme" angesichts der städtischen Haushaltslage als überzogen empfand. Er stimmte ebenso wie Walter Jann und Axel Stang (beide Bürgerliste) sowie Hans Beigel (UWG) gegen den Vorschlag. Ebenfalls nicht durchsetzen konnte sich Iris Ziebarth (FDP), die in diesem Zusammenhang auch für die Unterführung am Heimatmuseum verschönern möchte. Bürgermeister Pfaffinger erteilte ihr eine Absage: Es sei der falsche Zeitpunkt, Dinge besprechen zu wollen, die nicht auf der Tagesordnung stehen.

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Quelle:
SZ vom 17.03.2012
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