Süddeutsche Zeitung

Bayerischer Yacht-Club:"Es ist vollbracht"

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Mit den "Seeseitn" hat sich Bayerns renommiertester Segelverein ein Denkmal gesetzt: Das multifunktionale Gebäude im Stil eines luftigen Sommerhauses gilt als Meilenstein für die Zukunft.

Von Peter Haacke, Starnberg

Nach sieben Jahren Planung und Bauzeit war es am Freitag soweit: Der Bayerische Yacht-Club (BYC) in Starnberg, einer der renommiertesten und traditionsreichsten Seglervereine Deutschlands, hat die "Seeseitn" eröffnet - ein multifunktionales Gebäude, das für den BYC einen wichtigen Schritt in die sportliche Zukunft darstellt. Das etwas mehr als vier Millionen Euro teure Haus ist das neue Prunkstück des etwa 1000 Mitglieder zählenden Segelclubs. Für das Projekt ließ er eine marode alte Holzhalle, die "Fliegerhalle", an einem der schönsten Plätze des Starnberger Sees abreißen und mit großem Aufwand auf 1650 Quadratmeter Fläche einen attraktiven Neubau realisieren. BYC-Präsident Michael Steiner brachte die Mühen der vielen Projektbeteiligten vor knapp 120 Gästen mit drei Worten auf den Punkt: "Es ist vollbracht."

Das Gebäude entspricht weitgehend den Plänen, die der Vorstand des Vereins zur Umgestaltung des Clubgeländes bereits im Dezember 2018 präsentiert hatte. In Vorgesprächen mit Behörden über den Neubau im Stil eines "leichten Sommerhauses" war der BYC grundsätzlich auf positive Resonanz gestoßen - allerdings unter strengen Auflagen. Als unvermeidbar zur Realisierung erwies sich eine Spundwand und die Aufschüttung des Seeufers während der Bauzeit, die wieder entfernt wurde. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im Erdgeschoss der luftig und elegant anmutenden Konstruktion aus Glas, Beton, Holz und Stahl befinden sich Sanitäranlagen, Umkleiden und eine Strandbar. Im Obergeschoss gibt es einen Clubraum mit Balkon und "One-Million-Dollar-View" (Steiner) auf See und Alpen - eine Lokalität für Clubfeste, die Vereinsmitglieder auch privat mieten können. Hinzu kommt ein Jugend- und Schulungsraum mit Kühlschrank und Tischkicker.

Im Hafenbecken sind Wasserliegeplätze, überdacht sind die Liegeplätze für Schlauchboote, ein neuer Steg wurde angelegt. Das neue Gebäude ruht auf 40 Bohrpfählen, die in bis zu 34 Meter Tiefe in den schwierigen Untergrund gerammt wurden. Auf der Homepage des Vereins findet sich eine Fotostrecke, die das Projekt vom Abriss der alten Fliegerhalle aus dem Jahr 1925 bis zum Neubau dokumentiert. "Eigentlich sprach alles gegen uns", berichtete Steiner vom Bauauftakt des Projekts. Doch immerhin: Weder fand sich im Wasser die seltene und geschützte Armleuchteralge, noch verbarg sich im Schlamm der Rest des königlichen Bucentaur.

Überschattet wurde die Eröffnungsfeier durch einen Schwächeanfall von Vize-Präsident Martin Kapitza, der während seines Vortrags zusammenbrach und notärztlich versorgt werden musste.

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