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Park+Ride:Wer in Starnberg am Bahnhof parkt, muss künftig zahlen

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In der Innenstadt und an den beiden Stationen ist das Abstellen von Autos nach Weihnachten kostenpflichtig. Schilder und Parkscheinautomat stehen schon.

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Zeiten des kostenlosen Parkens in der Starnberger Innenstadt sind vorbei, die Stadtverwaltung kassiert ab: Autofahrer, die ihr Fahrzeug dort abstellen wollen, sollten künftig also Kleingeld dabei haben. Für die bislang kostenfreien Stellplätze werden vom kommenden Wochenende an Gebühren erhoben, um insbesondere Fremd-, Langzeit- und Dauerparkern Einhalt zu gebieten. Sowohl auf dem großen Parkplatz am Bahnhof See als auch am Bahnhof Nord gibt es die Stellplätze nicht länger zum Nulltarif, alle Nutzer müssen tagsüber ein Parkticket ziehen.

Die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt hatte der Stadtrat bereits am 1. Juli beschlossen. Die hierfür benötigten Parkscheinautomaten wurden vergangene Woche installiert und sollen nun am Freitag, 27. Dezember, in Betrieb genommen werden, teilt das Starnberger Rathaus mit. Die beschlossene Parkgebührenverordnung sieht unterschiedliche Entgelte vor.

Der Verwaltung war vor allem die Parkfläche am Bahnhof See ein Dorn im Auge. Sowohl auf der asphaltierten Fläche entlang der ehemaligen Bahnhofstraße, die sich im Eigentum der Stadt Starnberg befindet, als auch auf der Schotterfläche, die von der Deutschen Bahn an die Stadt verpachtet ist, herrschen zuweilen chaotische Zustände. Hier gelten nun zwei Tarife: Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zahlen für ein Ticket lediglich einen Euro pro Tag; die Höchstparkdauer beträgt 24 Stunden. Sonstige Nutzer des Parkplatzes dagegen müssen 1,50 Euro pro Stunde bezahlen, wobei die Höchstparkdauer auf vier Stunden beschränkt ist.

Die Neuregelung wirkt sich insbesondere für Anwohner, Geschäftsleute und Angestellte aus: Zwar können sie den gesamten Parkplatz mit seinen etwa 140 Stellplätzen zur angrenzenden Innenstadt kostenfrei nutzen, sofern sie einen Bewohnerparkausweis oder eine Ausnahmegenehmigung in ihr Fahrzeug legen - allerdings nur in der Zeit von 18 bis 6.30 Uhr. Die Regelung ist nicht unumstritten und hat bei den Betroffenen schon erheblichen Unmut erzeugt.

Auch am Bahnhof Nord dürfte die beschlossene Neuregelung Auswirkungen haben: Das Parkhaus mit 200 Stellplätzen, das bislang auch von Anwohnern und Angestellten aus dem Gewerbegebiet genutzt wurde, steht künftig ausschließlich Bus- und Bahnfahrern zur Verfügung. Die Parkgebühren belaufen sich auf 50 Cent pro Tag. Das Parken ist bis zu 14 Tagen möglich, das Auto kann somit auch während einer längeren Dienstreise oder eines Urlaubs abgestellt werden. Die Neuregelung soll sporadisch überwacht werden: Auf Verlangen müssen die Parkplatznutzer ihr ÖPNV-Ticket vorzeigen.

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Quelle:
SZ vom 23.12.2019
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