Süddeutsche Zeitung

Schulabschluss im Fünfseenland:Das beste Abitur seit Bestehen der Gymnasien

Lesezeit: 3 min

Nicht nur haben 24 Absolventen im Fünfseenland glatte Einser erreicht. In Starnberg und Dießen haben die Jahrgänge sogar die bislang besten Notenschnitte eingefahren.

Von Cora Krüger, Starnberg

An den Gymnasien im Fünfseenland kann gefeiert werden. Hunderte Schülerinnen und Schüler haben trotz Corona-Pandemie und Distanzunterricht erfolgreich die Abiturprüfungen abgelegt. Die Schulleiter zeigen sich zufrieden, in Dießen und Starnberg gab es offenbar sogar das beste Abitur in der Schulgeschichte. Am Freitag sind die Zeugnisse verliehen worden.

"Das ist natürlich ein Abitur unter ganz besonderen Voraussetzungen", sagt Peter Meyer, Direktor des Christoph-Probst-Gymnasiums in Gilching. Bereits das zweite Jahr in Folge legten Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Prüfungen unter Ausnahmebedingungen ab. Der Leistung tat das in Gilching jedoch keinen Abbruch, wie die Durchschnittsnoten nun zeigen. Im Gegenteil. "Was besonders auffällig war, das waren die guten Abiturergebnisse", freut sich Meyer.

149 Schülerinnen und Schüler waren zu den Prüfungen angetreten, zum ersten Mal seit Jahren haben alle bestanden. Der Durchschnitt des Jahrgangs ist mit 2,14 auch um zwei Zehntel besser ausgefallen als im Vorjahr. Meyer erzählt von "unzähligen" Ergebnissen mit einer eins vor dem Komma, vier Schüler haben sogar den Traumschnitt 1,0 erreicht. Die guten Ergebnisse führt Meyer darauf zurück, dass sich die Prüflinge besser auf ihre Abiturfächer konzentrieren konnten und auch mehr Zeit zum Lernen hatten.

Eine ebenso positive Tendenz hat es am Gymnasium Starnberg gegeben. Vom "besten Abitur in der Schulgeschichte" berichtet die Oberstufenkoordinatorin Monika Baum. Von den 89 angetretenen Schülerinnen und Schülern haben alle bestanden, mehr als die Hälfte hat die eins vor dem Komma stehen. Fünf Mal konnte ein Durchschnitt von 1,0 erreicht werden. Auch die Vorbereitung auf das Abitur habe trotz Pandemie hervorragend geklappt, so Baum. Die Schule sei auf alle Eventualitäten vorbereitet gewesen, glücklicherweise habe während des Präsenzunterrichts aber niemand einen positiven Coronatest gehabt. Alle hätten sich sehr diszipliniert verhalten, so die Oberstufenkoordinatorin.

Das "beste Abitur seit Bestehen der Schule" gab es laut Schulleiter Alfred Lippl auch am Ammersee-Gymnasium in Dießen. 91 Schülerinnen und Schüler waren dort zur Reifeprüfung angetreten, 89 haben bestanden. Damit seien so wenige Schüler durchs Abitur gefallen wie noch nie. "Wir empfanden das Abitur als sehr entspannt", berichtet Schulleiter Lippl. Höchstens sechs Jugendliche seien während der Prüfungen in einem Raum gesessen, dadurch sei es in der ganzen Schule sehr ruhig gewesen. Eine Schülerin hat einen Schnitt von 1,0 erreicht, rund ein Viertel hat auf dem Zeugnis eine eins vor dem Komma stehen.

Zwar keine Verbesserung der Durchschnittsnote, aber ähnliche Ergebnisse wie im vergangenen Jahr vermeldet das Otto-von-Taube-Gymnasium in Gauting. Von den angetretenen 103 Prüflingen haben alle bis auf einen Schüler das Abitur bestanden. Sieben Schüler erreichten eine glatte 1,0, mehr als die Hälfte hat einen Einser-Schnitt. Zufrieden zeigte sich Schulleiterin Sylke Wischnevsky auch mit der Disziplin der Abiturienten.

Das freiwillige Corona-Testangebot am Tag vor den schriftlichen Prüfungen sei gut angenommen worden, sagt sie, glücklicherweise habe es keine positiven Ergebnisse gegeben. "Fast alle haben sich am Tag vor der Prüfung testen lassen", berichtet die Schulleiterin. In der Zeit vor den Abiturprüfungen hat sie in den Schulstunden eine "Anwesenheitsdisziplin wie noch nie" beobachtet. "Niemand wollte den Unterricht versäumen", so Wischnevsky. Die Abiturientinnen und Abiturienten haben nebenbei auch zahlreiche Preise gewinnen können. Diese sind den jungen Erwachsenen am Freitag zusammen mit ihren Zeugnissen verliehen worden.

112 Schülerinnen und Schüler können am Gymnasium in Tutzing ihr bestandenes Abitur feiern. "Ich freue mich über den fabelhaften Notendurchschnitt von sieben Schülern mit 1,0", so Direktor Andreas Thalmaier. Rund ein Drittel der Schüler habe eine eins vor dem Komma, die Abiturprüfungen seien gut verlaufen. Auch das viel diskutierte Mathe-Abitur empfand er als "signifikant normal". Nach der Prüfung hatten sich Abiturientinnen und Abiturienten in ganz Bayern über angeblich zu schwere Aufgaben beklagt.

Am Gymnasium des Landschulheims in Kempfenhausen haben 74 Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfungen hinter sich gebracht, bis auf ein paar haben alle bestanden. Einen Schnitt von 1,0 gab es nicht, zwei Schülerinnen erreichten aber ein Abitur von 1,2. Alles in allem zeigte sich Schulleiter Elmar Beyersdörfer ebenfalls zufrieden. Er sagt: "Ich hatte den Eindruck, dass alles sehr gut abgelaufen ist."

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SZ vom 17.07.2021
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