Süddeutsche Zeitung

Seeshaupt:Seeshaupt lehnt Elektrotankstelle ab

Dem Elektroauto gehört die Zukunft, zumindest, wenn man Bundeskanzlerin Angela Merkel glaubt. Die Prämie für den Kauf eines E-Autos wurde bis September deutschlandweit allerdings gerade einmal 4500 Mal abgerufen. Im Landkreis Weilheim-Schongau fahren 60 reine Elektroautos und 280 Hybridfahrzeuge. In Seeshaupt werden diese Autos erst einmal keinen Anschluss finden: Die Installation einer Ladesäule lehnte der Gemeinderat ab. Bei der Abstimmung hatte es ein Patt mit 8:8 Stimmen gegeben.

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung des Anbieters ergab nach einer Anfangsfinanzierung von knapp 10 000 Euro einen Erlös von 8,54 Euro pro Jahr. PfB-Gemeinderätin Barbara Kopf argumentierte, man müsse nicht überall mitmachen, Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) ärgerte sich darüber, dass jetzt die Gemeinden freiwillig in Vorleistung gehen sollten, das Geschäft machten dann, wenn es soweit sei, aber doch wieder andere. Peter Blaut (GrAS) forderte, nur zertifizierten Öko-Strom einzuspeisen, da der Klimavorteil sonst dahin sei.

Weder Fritz Egold (SPD), der anführte, dass die Gemeinde ja keinen Gewinn machen wolle, noch Petra Eberle (CSU), die an die Vorbildfunktion Seeshaupts erinnerte, konnten sich letztlich durchsetzen. Immerhin: Der Bundestag hat die Steuerbefreiung für Elektroautos zuletzt von fünf auf zehn Jahre verdoppelt.

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Quelle:
SZ vom 28.11.2016 / kiah
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