Süddeutsche Zeitung

Klimaschutz:Kreativität ist gefragt

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Die Schulleiter im Landkreis Starnberg gehen auf unterschiedliche Weise damit um, dass auch an diesem Freitag wieder viele Schüler zu den Demonstrationen nach München fahren werden

Von Sabina Zollner, Starnberg

Schule schwänzen und gleichzeitig die Welt verbessern. Das ist die Hoffnung der Teilnehmer der "Fridays for Future" Demonstration. Am vergangenen Freitag gingen bereits 3500 Schüler und Studenten gegen die Klimapolitik in München auf die Straße. Eine weitere Demonstration ist für diesen Freitag geplant. Auch aus dem Landkreis Starnberg wollen wieder viele Schüler an der Demonstration teilnehmen. Die Schulen im Fünfseenland versuchen, kreativ mit der Situation umzugehen und hoffen so, wahres Engagement zu fördern.

Schulleiter Josef Parsch vom Gymnasium in Starnberg begrüßt das politische Interesse der Schüler. Dennoch muss die Schulpflicht eingehalten werden, betonte er. Trotzdem möchte er das Thema nicht unter den Teppich kehren und veranstaltet am kommenden Mittwoch einen Workshop und eine Diskussionsrunde zum Thema Klimaschutz. Der Schulleiter berichtete, dass Schüler, die an diesem Freitag an der Demonstration teilnehmen, mit disziplinarischen Maßnahmen rechnen müssen. "Ich denke, Schüler können sich auch außerhalb der Schulzeit politisch engagieren", erklärte Parsch.

Schüler vom Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching können eine einmalige Unterrichtsbefreiung mit Einverständniserklärung der Eltern beantragen. Für die Freitagsdemonstration sind bereits 45 Befreiungsanträge eingegangen. Schüler, die bereits letzte Woche demonstrieren waren, können nicht noch einmal den Schulunterricht verpassen. Auch müssen die Schüler ihren Besuch mit zwei Fotos und einem Statement dokumentieren. "Bisher hatten wir mit dieser Lösung eine ganz positive Rückmeldung von Schülern und Eltern", erklärte Schulleiter Peter Meyer.

Auch am Otto-von-Taube Gymnasium in Gauting können Schüler einen Antrag stellen, um einmalig an der Demonstration in München teilzunehmen. Voraussetzung ist, dass für die Schüler keine Schulaufgabe ansteht und deren Eltern damit einverstanden sind. "Mir war es wichtig, dass wir eine Lösung im Konsens mit Eltern, Lehrern und Schülern gefunden haben", erklärte die Gautinger Schulleiterin Sylke Wischnevsky. Eins steht fest: Die Schulen wollen verhindern, dass die Freitagsdemonstrationen zur Gewohnheit werden.

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Quelle:
SZ vom 01.02.2019
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