Süddeutsche Zeitung

Wetterbilanz:Der Herbst war feucht und warm

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Nasser denn je war der November im Alpenvorland, und verhinderte wohl nur deshalb einen weiteren Temperaturrekord in der 242 Jahre umfassenden Messreihe vom Hohenpeißenberg.

Von Armin Greune, Hohenpeißenberg

Auf den wärmsten September seit mindestens 242 Jahren im Alpenvorland folgte der drittwärmste Oktober. Doch ein relativ kühler und extrem nasser November verhinderte knapp, dass der meteorologische Herbst eine neue Rekordmarke in den seit 1781 geführten Annalen des Observatoriums Hohenpeißenberg gesetzt hat. Mit einer Mitteltemperatur von 10,7 Grad fällt der Herbst 2023 zwar hinter dem des Jahres 2006 (11,2 Grad) zurück, verdrängt aber den des Vorjahres vom zweiten Rang: 2022 waren September bis November im Durchschnitt 10,2 Grad warm.

Der November 2023 liegt mit einer Durchschnittstemperatur von 3,2 Grad nur um 0,6 Grad über dem langjährigen Monatsmittel - setzt aber eine andere Rekordmarke: Mit 224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag ist er der nasseste Monat seit Beginn dieser Messreihe auf dem Hohen Peißenberg anno 1879. Der Regen- und Schneefall beträgt mehr als das Dreifache des langjährigen Mittels und liegt klar über dem bislang führenden November 1992. Das Observatorium verzeichnete im vergangenen Monat an 24 Tagen messbaren Niederschlag. Die Sonne ließ sich nur selten blicken, an acht Tagen gar nicht, an sieben weiteren nur minutenweise. Mit insgesamt 77 Stunden wurden nur 83 Prozent der statistisch zu erwartenden Summe erreicht.

Die Spannbreite der Herbsttemperaturen 2023 reichte von hochsommerlichen 26,4 Grad (12. September) bis zu frostigen minus 5,3 (29. November). Dank des Novembers lag die Niederschlagssumme von 371 Litern pro Quadratmetern um 51 Prozent über dem Herbstmittel der Jahre 1961 bis 1990.

Während die Meteorologen das Jahr 2023 global bereits jetzt als heißestes Jahr der Messgeschichte einstufen, ist im Voralpenland ein neuer Temperaturrekord wie zuletzt 2022 und 2020 eher nicht zu erwarten. Und auch über mangelnde Niederschläge kann nicht geklagt werden: Bis Ende November - also vor dem ersten großen Schneefall dieses Winters - war das Jahressoll schon um fünf Prozent übererfüllt.

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