Süddeutsche Zeitung

Irenäus Eibl-Eibesfeldt:"Einer der letzten großen Naturforscher und Abenteurer"

Der Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt lebte in Söcking und forschte am Max-Planck-Institut in Seewiesen. Am Samstag ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.

Sein Haus in Söcking, das Irenäus Eibl-Eibesfeldt mit seiner Frau Eleonore bewohnte, gleicht einem Museum. Der Verhaltensforscher hatte viel von seinen Expeditionen zu erzählen und er tat es gern. Als er einmal einen SZ-Reporter zu Hause empfing, dauerte das Interview siebeneinhalb spannende Stunden. Der Wissenschaftler ist am Samstag in Starnberg gestorben.

"Er war einer der letzten großen Naturforscher, der Wissenschaft auch als Abenteuer betrieben hat", sagt seine langjährige Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen, Christa Sütterlin. Der gebürtige Wiener war ein Schüler des Nobelpreisträgers Konrad Lorenz. Mit ihm kam Eibl-Eibesfeldt 1956 ins neugegründete Max-Planck-Institut, damals für Verhaltensphysiologie.

Professor Wulf Schiefenhövel, der dessen Arbeit in Seewiesen weiterführt, sagt: Der Forscher "war ein Titan in seiner Fähigkeit der Beobachtung und in seiner Kraft der wissenschaftlichen Synthese". Eibl-Eibesfeldt wäre am 15. Juni 90 Jahre alt geworden. Er wollte den Geburtstag im Kreis der Familie feiern, auch Freunde und Kollegen aus aller Welt wurden erwartet.

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SZ vom 04.06.2018 / sz, dpa
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