Süddeutsche Zeitung

Schnelles Internet:Buddeln für den Datenfluss

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Bis zum September stehen auch in den Gautinger Ortsteilen schnelle Internet-Verbindungen zur Verfügung. Bei einem Informationsabend erklären Firmenvertreter, was zu tun ist, um einen Anschluss zu bekommen

Von Michael Berzl, Gauting

Das Internet macht in den ländlichen Ortsteilen von Gauting noch nicht so richtig Spaß. Wer von Oberbrunn und Unterbrunn, von Hausen oder Buchendorf aus größere Dateien verschicken will, braucht schon etwas Geduld. Für Privatleute ist das lästig, für Firmen ein echtes Problem. Doch das ändert sich bis zum Herbst. Etwa 1100 Haushalte können dann richtig schnelle Verbindungen bekommen. Im Auftrag der Telekom verlegen Arbeiter gerade die Leerrohre für die Glasfaserkabel. Bis September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, kündigt die Rathausverwaltung an. Diese Aussichten werfen aber auch viele Fragen auf, die Gemeinde bietet deshalb an diesem Donnerstag einen Informationsabend mit Experten an.

Im August hat die Firma Telekom nach einer öffentlichen Ausschreibung von der Gemeinde Gauting den Auftrag erhalten, die Breitbandversorgung in den Ortschaften auszubauen. Finanziell erhält die Kommune dabei Unterstützung aus einem Förderprogramm des Freistaats. Den entsprechenden Bescheid hat Bürgermeisterin Brigitte Kössinger Ende September von Finanzminister Markus Söder erhalten. Seit dem vergangenen Jahr wird gebuddelt.

Bis kurz vor Unterbrunn reicht das zentimeterdicke Leerrohr, das ein Bautrupp derzeit neben dem Radweg nach Gauting verlegt. Mit dabei ist ein dünneres Stromkabel für die künftige Straßenbeleuchtung. Erst wenn alles unter der Erde ist, wird das Glasfaserkabel in das Leerrohr eingezogen. Als Nächstes kommt die Verbindung nach Hausen dran, während die Leitung nach Oberpfaffenhofen bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt worden ist.

Bis die neuen Glasfaserkabel in Betrieb gehen wollen Unterbrunner und Buchendorfer genauer wissen, was dann zu tun ist. Dutzende Anfragen seien in den vergangenen Monaten im Rathaus eingegangen, berichtet der neue Standortförderer Fabian Kühnel-Widmann. Da geht es zum Beispiel um ganz praktische Dinge, etwa, wie lange es dauert, die Verbindung bis zum Haus zu verlegen, und ob dazu der Vorgarten aufgebuddelt werden muss. Wer welche Kosten übernimmt, ist ein weiteres Thema.

Fachleute der beteiligten Firmen werden bei einer Veranstaltung an diesem Donnerstag, 25. Februar, im Rathausfoyer versuchen, diese Fragen zu beantworten. Referenten sind Jens Dübe, der bei der Telekom für den Breitbandausbau in Kommunen zuständig ist, Diplom-Ingenieur Uwe Rettner, Vertriebsleiter bei Kabel Deutschland in Nürnberg, und Steffen Kirchner, der Leiter des Vermessungsamtes in Landsberg. Auch Standortförderer Kühnel-Widmann wird dabei sein. Der Infoabend im Rathausfoyer beginnt um 19 Uhr mit einem Grußwort von Bürgermeisterin Kössinger. Nach den Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die wichtigsten Aussagen werden im Anschluss auf der Homepage veröffentlicht. Bereits jetzt ist dort ein Glossar mit Fachbegriffen von ADSL bis Wlan nachzulesen.

Beim Breitbandausbau sind die Gautinger Nachzügler. Anders als die anderen Gemeinden im Fünfseenland war Gauting beim ersten Förderprogramm und einer landkreisweiten Ausschreibung nicht beteiligt. So gab es bei Bürgerversammlungen oft Klagen über die langsame Verbindung Netz. Geschäftsleute müssen sich bisher mit Notlösungen behelfen. So gibt zum Beispiel Angelika Högner, die in Unterbrunn ein Boardinghaus betreibt, eine Menge Geld für eigene Leitungen aus.

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SZ vom 24.02.2016
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