Süddeutsche Zeitung

Feldafing/Pöcking:Photovoltaik zur Wasserversorgung

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Das Kommunalunternehmen zur Wasserversorgung in Feldafing und Pöcking will zwei neue Photovoltaik-Anlagen errichten. Diesen Vorschlag der Vorsitzenden Yvonne Kolbe hat der Verwaltungsrat in der Vorwoche Mittwoch abgesegnet. Die Anlagen könnten am Hochbehälter am Kalvarienberg in Feldafing sowie am Pumpwerk in Aschering errichtet werden. Allerdings müssen dafür zuvor noch sämtliche technischen Details geprüft und Angebote eingeholt werden. Die geschätzten Kosten in Höhe von etwa 185 000 Euro werden aber schon in den Wirtschaftsplan 2021 eingestellt.

Laut Kolbe ist der Stromverbrauch bei der Trinkwasserversorgung sehr hoch, weil die Pumpen rund um die Uhr sieben Tage pro Woche laufen. Daher ist die Idee, eigenen Strom mit Sonnenenergie zu erzeugen, auch nicht neu. Bereits vor mehr als zehn Jahren war der Ascheringer Hochbehälter im Zuge einer Erneuerung mit Photovoltaik ausgestattet worden.

Mit einer PV-Anlage am Ascheringer Pumpwerk mit Aufbereitungsanlage könnte der gesamte eigene Stromverbrauch abgedeckt werden, am Kalvarienberg würde sogar eine Überproduktion entstehen. Zum einen ist die Dachfläche mit mehr als 1000 Quadratmeter sehr groß. Zudem wird dort sehr wenig Strom verbraucht, weil das Trinkwasser nur gespeichert wird. Man müsste also den Strom in das Netz des Betreibers einspeisen. Ob dafür allerdings die Kapazität der Kabel ausreicht, müsste zunächst geprüft werden. Denn für die Anlage mitten im Wald sind beim Bau 2018 lediglich einfache Kabel verlegt worden. Es könnte also eine neue Zuleitung erforderlich sein, was sehr teuer werden könnte. Letztlich müsste geklärt werden, ob eine PV-Anlage an diesem Standort für das Kommunalunternehmen noch rentabel wäre. Aber Kolbe ist optimistisch. Eine weitere Option sei, die riesige Dachfläche zu verpachten, erklärte sie.

Freiflächenphotovoltaik ist übrigens bei der Trinkwasserversorgung nicht möglich. Die Anlagen stehen normalerweise im Wasserschutzgebiet und häufig auch in Landschaftsschutzgebieten.

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SZ vom 21.06.2021 / sbh
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