Süddeutsche Zeitung

"Faire Woche":Mit dem Bambus-Fahrrad durch Gauting

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Die Gemeinde informiert über den schonenden Umgang mit Ressourcen und gerechteren Handel. Auf dem Programm stehen eine Lesung, ein Film über Schokolade aus Afrika und die Präsentation von Rädern aus Ghana.

Von Carolin Echterbeck, Gauting

Im Durchschnitt wirft jeder Deutsche jährlich 85 Kilo Lebensmittel in den Müll, die noch einwandfrei sind. Er kauft etwa 60 Kleidungsstücke pro Jahr, von denen er 40 Prozent nie oder selten trägt. Und wenn alle weltweit den Ressourcenverbrauch wie in Deutschland hätten, bräuchte die Menschheit drei Erden. "Jetzt gibt es keine Ausreden mehr", sagt Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Unter dem Motto "Fair handeln für ein gutes Leben" findet die bundesweite "Faire Woche" auch in Gauting statt. Vom 11. bis 24. September können sich Bürgerinnen und Bürger informieren, wie sie zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit beitragen können.

Gauting hat seit 2012 den Fairtrade-Titel. Seitdem hat die Gemeinde ihr Angebot ausgebaut. So wächst auch die Liste der Teilnehmer an der Fairen Woche. "Wenn das so weiter geht, reicht mir bald der Platz auf der Karte nicht mehr", scherzt der Leiter der Steuerungsgruppe, Wilhelm Rodrian. In diesem Jahr gibt es 14 Teilnehmer: Supermärkte, Bioläden, Kino, Rathaus und Bücherei zeigen den Gautingern, wie sie sich an der Fairtrade-Bewegung beteiligen und den schonenden Umgang mit Ressourcen forcieren können. Kössinger eröffnet die Woche am 10. September um 18.30 Uhr. Zum Auftakt in der Buchhandlung Kirchheim liest Autor Frank Herrmann. Weitere Veranstaltungen folgen: die Präsentation eines Bambus-Fahrrads von "my Boo" aus Ghana, der Themengottesdienst "Fairtrade", die Verkostung von fairer Schokolade im Kinolokal "Tati" mit anschließender Filmvorführung von "Faire Schokolade made in Afrika" und ein Informationsabend zu dem geplanten Lieferkettengesetz.

Auch die Realschule leistet ihren Beitrag, um die Gemeinde fairer zu gestalten. Sie ist im September 2019 zur Fairtrade-Schule ernannt worden und hat neuerdings einen "Fair-O-Mat", in dem Schülerinnen und Schüler Snacks und Getränke aus recycelten Materialien kaufen können. "Jetzt ist die Fairtrade-Schule gut ausgestattet", sagt Rodrian. Neben Rodrian gehören auch die Leiterin des "Öko & Fair"-Umweltzentrums, Christine Lüst, Sibylle Sommer vom "Eine-Welt-Laden", der evangelische Pfarrer Klaus Firnschild-Steuer und Realschullehrerin Sandra Sander zum Steuerungsteam. Sie treffen sich zwei bis dreimal pro Jahr, um das Thema in der Öffentlichkeit zu halten. Die Zusammenkünfte seien für alle zugänglich, betonen sie.

Flyer mit Infos zu Fairtrade und zu den Veranstaltungen liegen bei allen Kooperationspartnern aus. Interessenten müssen sich unter 089 89337135 oder per E-Mail wilhelm.rodrian@gauting.de anmelden.

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Quelle:
SZ vom 08.09.2020
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