Süddeutsche Zeitung

Contra  Gewerbegebiet Schorn :Der Preis ist zu hoch

Flächenversiegelungen in dem geplanten Ausmaß gehen auf Kosten der Menschen

Kommentar Von Astrid Becker

Es geht um Arbeitsplätze, um die Wirtschaft und ums Geld, aber es geht auch um die Zukunft. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Verlust der Artenvielfalt gewaltig ist und auch zu Lasten der Menschen geht. Dann etwa, wenn ganze Ökosysteme zerstört werden und damit auch die Leistungen, die diese für Menschen erbringen, beispielsweise Kohlendioxidspeicherung, sauberes Wasser, Nahrung.

Kindern und Jugendlichen, auch aus dem Landkreis Starnberg, ist dies offenbar bewusster als politischen Entscheidern. Deshalb gehen sie wochenlang bei "Fridays for future" auf die Straße, um so für mehr Klimaschutz und Biodiversität einzutreten. Sie kämpfen für eine artenreichere und gesündere Umwelt. Die, ganz nebenbei, einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat: Intakte Naturräume dienen dem Menschen zur Erholung. Er erfreut sich an einem Spaziergang oder beim Joggen durch Wald und Wiesen. Oder an einer Fledermaus, die über ihm fliegt und mit der er seine Kinder in Staunen versetzt, wenn er ihnen erklärt, dass diese Tiere zwar fliegen, aber keine Vögel sind. Ohne Natur hat der Mensch weder Spaß am Leben, noch kann er überleben.

Deshalb wird es Zeit, auf so gigantische Flächenversiegelungen, wie beim geplanten Gewerbegebiet Schorn, zu verzichten und die Natur für die Zukunft zu erhalten. Denn grenzenloses Wirtschaftswachstum ist vor allem eines: eine Parole von Gestern.

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Quelle:
SZ vom 14.08.2019
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