Amtsgericht Starnberg: Ex-Fußball-Profi Lehmann wehrt sich gegen 240 000 Euro Strafe

Genau zwei Jahre nach dem Vorfall auf der Autobahn 952 kurz vor Starnberg muss sich Ex-Fußballnationaltorwart Jens Lehmann wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung vor dem Amtsgericht Starnberg verantworten. Der heutige TV-Fußballexperte hatte einen Strafbefehl von 240 000 Euro (60 Tagessätze zu 4000 Euro) kassiert und dagegen Einspruch eingelegt.

Es kommt daher an diesem Mittwoch zu einer öffentlichen Verhandlung, einen Tag vor Lehmanns 47. Geburtstag. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Familienvater vor, am 9. November 2014 gegen 21.30 Uhr einen Autofahrer überholt und ausgebremst zu haben, um den Starnberger zur Rede zu stellen. Lehmann soll sich von dessen Fahrweise bedrängt gefühlt und durch das herunter gelassene Autofenster den Kontrahenten an den Hals gefasst haben.

Der ehemalige Fußballstar will sich offenkundig mit aller Macht gegen die hohe Geldstrafe stemmen. Denn er bietet gleich drei Top-Verteidiger für den Prozess im großen Sitzungssaal 125 auf. Dazu gehört Werner Leitner, Honorarprofessor für Wirtschaftsstrafrecht und Strafprozessrecht. Seine Münchner Kanzlei vertritt nach eigenen Angaben Führungskräfte und Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Politik, Kunst und Gesellschaft.

Welche Strategie die drei Rechtsanwälte verfolgen, wird sich nun in der öffentlichen Verhandlung zeigen. Vieles wird sicher auch von den Aussagen des Starnberger Autofahrers abhängen, wie das Urteil ausfällt - und wie glaubwürdig der Zeuge im Prozess auftritt, der ein großes Medieninteresse hervorruft. Die Verhandlung beginnt um 10.30 Uhr.

Eigentlich sollte sie schon vor einem guten Jahr stattfinden, doch der Prozess war nur wenige Tage vor dem Termin im Starnberger Amtsgericht geplatzt. Angeblich soll sich Lehmann seinerzeit einen anderen Anwalt genommen haben, hieß es damals.