Süddeutsche Zeitung

Literatur:Von Karl Valentin bis Kulturrevolution

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Die neue Reihe "Stadt /Raum / Bibliothek" der Münchner Stadtbibliothek führt Autoren und Publikum quer durch die Stadt.

Von Antje Weber

­Sind die Krieger der berühmten chinesischen Terrakotta-Armee echt - oder dreiste Fälschungen? In seiner Satire "Made in China", die in die Zeiten der Kulturrevolution zurückführt, geht der Schriftsteller und Sinologe Tilman Spengler dieser Frage nach - und kommt zu Schlüssen, die den chinesischen Behörden nicht gefallen dürften.

Dem Publikum gefallen dürfte dagegen ein Abend mit dem eloquenten Schriftsteller, der am 27. März (11 Uhr) eine neue Reihe der Münchner Stadtbibliothek und deren Fördervereins eröffnet. Unter dem Titel "Stadt/Raum/Bibliothek" will die Reihe dazu einladen, sich mit Münchner Autorinnen und Autoren "per Fuß oder Fahrrad in den Stadtraum zu begeben, Schauplätze literarischer Werke zu besuchen und die vielen Standorte der Münchner Stadtbibliothek kennenzulernen".­­ Das Museum Fünf Kontinente, in dem die erste Matinee mit Spengler stattfindet, gehört nun zwar nicht zu den Bibliotheken - doch vor Ort präsentiert die Stadtbibliothek Bogenhausen eine Auswahl an thematisch passenden Medien. Erforderlich ist eine Anmeldung bis Donnerstag, 24. März.

Am 28. April (19 Uhr) ist die Reihe an Max Bronski, der im Saal X im HP8 seinen Roman "Halder" vorstellen und dazu auch seine Band mitbringen wird. Am 28. Mai wird Heidi Rehn ihren Roman "Die Buchhandlung in der Amalienstraße" auf einem Stadtspaziergang präsentieren. Es geht darin um zwei junge Buchhändlerinnen aus den emanzipatorisch gestimmten Kreisen der Schwabinger Bohème; Ziel des Rundgangs ist die Stadtbibliothek Maxvorstadt.

Am 2. Juli schließlich wird Tanja Kinkel zu Schauplätzen der Romane von Lion Feuchtwanger führen und Kostproben aus seinem Werk geben. Bei diesem Rundgang geht es von der Feldherrnhalle zur Stadtbibliothek Schwabing. Den Abschluss machen am 23. Juli Sabine Rinberger, die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums, und dessen langjähriger Archivar und Autor Andreas Koll, die in einem Buch das Leben der Volksschauspielerin Liesl Karlstadt nachgezeichnet haben; auch sie werden mit Interessierten durch München spazieren oder radeln.

Stadt /Raum / Bibliothek, ab 27. März, diverse Orte, Informationen unter www.buecher-und-mehr.org sowie auf der Webseite der Münchner Stadtbibliothek

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