Süddeutsche Zeitung

Infrastruktur in Freiham:Kaum Senioren im Viertel

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Derzeit leben gerade einmal 66 Menschen über 65 in Freiham. Sie brauchen noch kein eigenes Zentrum, findet die Stadt.

Von Ellen Draxel

Das Sozialreferat sieht "auf absehbare Zeit" keinen Bedarf für ein Alten- und Service-Zentrum (ASZ) in Freiham. "Erfahrungsgemäß ziehen in Neubauviertel am Stadtrand bevorzugt junge Familien und sehr wenig ältere Menschen", heißt es in einer Beschlussvorlage zu ASZ-Planungen der Kommune, die Anfang Dezember im Sozialausschuss des Stadtrats behandelt werden soll. Dies zeige sich auch daran, dass in Freiham derzeit lediglich 66 Personen lebten, die 65 Jahre und älter seien. Aubings Lokalpolitiker sehen das ganz anders, sie fordern, eine Fläche für ein ASZ bewusst "freizuhalten". Der Vorschlag der Behörde, gegebenenfalls auf Räume für soziale Nutzungen bei Genossenschaften und Baugemeinschaften zurückzugreifen, genügt den Bürgervertretern nicht. Denn bislang wohnen in Freiham nur wenige Menschen, später sollen es aber bis zu 30 000 werden.

Im Sozialreferat ist man sich aber im Klaren darüber, dass das Alten- und Service-Zentrum am Aubinger Wasserturm "sehr stark ausgelastet" ist und "sich an der Grenze seiner Kapazitäten bewegt". Deshalb wird eine Dependance des Aubinger ASZ oder der Aufbau eines zweiten ASZ in der Siedlung am Westkreuz von der Behörde ausdrücklich befürwortet. Im Fokus steht schon seit längerem ein noch unbebautes Grundstück an der Friedrichshafener Straße, das die Gewofag bebauen will. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft hat die Fläche inzwischen "als mögliches Pilotprojekt für ,Seniorenwohnen der Zukunft' vorgeschlagen", doch wegen eines wirtschaftlichen und baurechtlichen Klärungsbedarfs steht eine Realisierung bis auf weiteres in den Sternen. Im Sozialreferat will man sich dennoch "mit Nachdruck" für den Bau eines ASZ an diesem Standort einsetzen. Bis dahin besteht von Seiten der Behörde "großes Interesse, als Interimslösung Räume im Bereich des Westkreuzes anzumieten". Unter der Bedingung, dass die angespannte Haushaltslage solche Ausgaben zulässt.

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