Süddeutsche Zeitung

Sendling:Unter Strom

Lesezeit: 1 min

In München sollen bis Ende 2017 hundert Ladestationen für E-Autos stehen. Problematisch ist es noch bei den Stadtbussen

Von Birgit Lotze, Sendling

Die Stadt bezuschusst seit dem 1. April den Kauf von Elektroautos. Zwar sieht die Zwischenbilanz noch nicht vielversprechend aus - bisher aber sind viele hundert E-Autos offenbar nicht zur Förderung angemeldet worden. Doch derzeit arbeiten die städtischen Referate am zweiten Ziel des städtischen Förderprogramms, dem Aufbau eines öffentlichen Ladesäulensystems. 3,3 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Hundert Ladestationen sollen über die Stadt verteilt werden, an jeder Zapfsäule könnten dann jeweils zwei Autos gleichzeitig Strom tanken.

Allein in Sendling sind drei Stationen geplant. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft, Betreuer des Programms, informierte nun jene Bezirksausschüsse (BA), in deren Viertel die ersten Ladestationen eingerichtet werden sollen. Wo die Säulen hinkommen sollen, wurde noch nicht bekannt. Die Verwaltung nannte bislang die Urbanstraße in Sendling und die Lothstraße in der Maxvorstadt. 35 Säulen sollen möglichst bald realisiert werden, alle der geplanten einhundert bis Ende des nächsten Jahres stehen. BMW habe die Finanzierung von weiteren hundert Ladesäulen in Aussicht gestellt, sagte Bernhard Eller, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung.

Auch die Stadt selbst steht mit der Umrüstung auf E-Fahrzeuge noch am Anfang; offenbar ist nicht geplant, das in Kürze zu ändern. Auf den Hinweis von BA-Mitgliedern, dass es immer wieder Beschwerden von Bürgern zur Lärmbelästigung durch Stadtbusse gibt, hieß es, dass derzeit lediglich zwei E-Busse getestet würden. Diese Fahrzeuge würden auf der Linie 100 und später auch auf anderen Strecken eingesetzt. Den Anforderungen der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) würden Serienmodelle nicht gerecht, denn: E-Busse sind Solo-Busse, in München seien wegen der vielen Fahrgäste aber vor allem Gelenkbusse und zunehmend Buszüge im Einsatz. Auch müssten die Stadtbusse über eine Reichweite von rund 300 Kilometern verfügen; wegen der hohen Batteriekosten sei das noch sehr teuer.

Green City e. V. und das Netzwerk Klimaherbst e. V. nähern sich in einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe der Frage, wie sich München zu einer "Smart City" entwickelt. "Von der Mobilitätsstation zur Smart City" ist das Thema der ersten Podiumsdiskussion am Donnerstag, 13. Oktober von 18 bis 20 Uhr im Verkehrszentrum des Deutschen Museums, Am Bavariapark 5.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3200265
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 12.10.2016
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.