Süddeutsche Zeitung

Schmuck:Neuer Glanz im Rund

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In der Pinakothek der Moderne wird die Danner-Rotunde wiedereröffnet, und die Galerie Handwerk zeigt wertvolle Steine.

Von Jürgen Moises

Schmuck kann zeitlos sein, ist aber sehr häufig auch bestimmten Moden unterworfen. Und wie wir das sehen, hängt zudem meist von unserer eigenen Wahrnehmung ab. Liegt der Schmuck im Museum, ist das etwas anderes. Da scheint das mit der Zeitlosigkeit geklärt. Aber ist das so? Dass das mit der persönlichen Sichtweise im Gegenteil dort genauso gilt, das legt die Gestaltung der Danner-Rotunde nahe. Der auf die Sammlung der Danner-Stiftung zurückgehende und nach ihr benannte Schmuckraum der Pinakothek der Moderne wurde seit seiner Eröffnung im Jahr 2004 bereits dreimal neu kuratiert. Das letzte Mal geschah das in den vergangenen Monaten, und dabei wurde wie zuvor auf den Geschmack und die Expertise eines Schmuckexperten gesetzt.

Broschen von Helen Britten.

Ring von Kimiaki Kageyama.

Zum dritten Mal seit Bestehen der Pinakothek der Moderne wird die Danner-Rotunde neu eingerichtet.

Der Ohrschmuck "Sternenohr" von Gerd Rothmann.

Halsschmuck "MIllenium" von Otto Künzli.

Das heißt, dieses Mal hat man die im Januar 2019 begonnene, nun abgeschlossene und vom kommenden Samstag an einsehbare Gestaltung gleich drei Experten überlassen: Mikiko Minewaki, Dozentin für Schmuck am Hiko Mizuno College in Tokio; Hans Stofer, der jüngst als Leiter der Schmuckklasse vom Royal College in London an die Burg Giebichenstein in Halle gewechselt ist; und Alexander Blank, Schmuckkünstler aus München. Zu dritt treten sie, unterstützt von der Münchner Lichtdesignerin Flavia Thumshirn, das Erbe von Hermann Jünger (1999), Karl Fritsch (2010) und Otto Künzli (2014) an. Anlass für den neuen "Schliff" ist der 100. Geburtstag der Stiftung, die am 9. Juni 1920 von Therese Danner, Witwe des Königlichen Ökonomierats Benno Danner, ins Leben gerufen wurde.

Mehr als 50 Jahre existiert inzwischen auch schon die 1968 gegründete Galerie Handwerk. Dort, in der Münchner Max-Joseph-Straße, ist von diesem Donnerstag an aus Anlass der noch bis zum Sonntag laufenden "Munich Jewellery Week" die Ausstellung "Steine - der letzte Schliff" zu sehen. Gezeigt werden Schmuckstücke aus Edelsteinen, rekonstruierten Steinen, Natur- oder Pflastersteinen von insgesamt 54 Ausstellern aus 19 Ländern, die zum einen von einem "Revival" der Edelsteine in der Schmuckkunst zeugen. Aber auch von einem neuen, gewandelten Verständnis, die man dem Stein als einem der wohl ältesten Schmuckelemente überhaupt entgegen bringt.

D ie Danner-Rotunde, neu kuratiert , ab Samstag, 14. März (die Eröffnung am Freitag ist abgesagt), Pinakothek der Moderne, Barer Str. 40, Telefon 23805360; Steine - der letzte Schliff , ab Do., 12. März, Galerie Handwerk, Max-Joseph-Straße 4, Telefon 5119296

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SZ vom 12.03.2020
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