Süddeutsche Zeitung

Schlösser an den Isarbrücken:Wo die Liebe ihren Lauf nahm

Die Liebe der Münchner zur Isar ist riesig, so groß, dass viele ihr als Dankeschön Geschenke hinterlassen. Im Sommer sind das oftmals leere Bierflaschen und zerknautschte Einweggrills. Auf diese Hinterlassenschaften kann die Isar gut verzichten. An der Wittelsbacherbrücke geht es harmloser zu. Da ketten manche Münchner ihre Liebe förmlich an die geschwungenen Gitter über dem Fluss. Auch wenn sie mit diesem symbolischen Akt wohl eher die Zuneigung zum Liebsten oder zur Angebeteten an dem Ort ausdrücken wollen, an dem die Liebe ihren Lauf nahm, scheint der Ausblick von dort nach Süden zumindest Amor förderlich zu sein. Eine weitere Liebesschwurbrücke in München ist übrigens die Thalkirchner Brücke. Die Schlösser sind zwar prinzipiell gut aufgeräumt an den Brückengeländern. Trotzdem müssen sie meist im Frühjahr wieder entfernt werden. Denn in der Masse fallen die Liebeslocker so sehr ins Gewicht, dass die Brücken unter der Last tatsächlich zu Schaden kommen könnten. Das Baureferat ist übrigens nicht so herzlos, die aufgebohrten Schlösser wegzuwerfen. Sie lagern ein paar Monate am Bauhof.

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SZ vom 30.01.2019 / anl
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