Süddeutsche Zeitung

Promis in München:Ralf Bauer - so vorbildlich, dass es viele nervt

Er war Teenie-Schwarm und ist heute Yoga-Lehrer: Jetzt inszeniert Ralf Bauer in München das Schmacht-Stück "Das Lächeln der Frauen".

Von Philipp Crone

Ralf Bauer sitzt auf der Parkbank in München auf dem Promenadeplatz nicht wie ein normaler Rastender, er hockt da im Schneidersitz und lächelt. Das ist er wieder, der schöne ewige Sonnyboy, der so sehr für das vorbildliche Leben steht, dass es viele nervt. Gut aussehen, erfolgreich schauspielen, und dann setzt er sich auch noch ganz selbstlos für das Gute ein, mit Yoga-Lehre oder Tibet-Engagement.

Auf der anderen Seite sitzt da ein Mann mit 50, der es nicht so leicht hat, wenn einen seit der ersten Serie "Gegen den Wind", in der er einen Posterboy-Surfer spielt, der Neid verfolgt. Der Boulevard meldet genüsslich jedes Mal, wenn wieder eine seiner Beziehungen scheitert, und nun inszeniert er das Schmacht-Stück "Das Lächeln der Frauen".

Aber im Gespräch kommt dann ein ganz anderer Bauer zum Vorschein. Einer, der zwar penetrant alte Dichter und Denker zitiert, aber auch einer, der sehr aufmerksam und beobachtend durchs Leben geht, der kritisch auf seine Heimat schaut und offenbar durchaus versucht, authentisch zu leben und zu sein. Vielleicht spielt er das nur, klar, er ist ja Schauspieler, aber vielleicht eben auch nicht. Dass es ihm dabei egal ist, was die Leute über ihn denken, hat er sich früh antrainiert.

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