Süddeutsche Zeitung

Zustellung wird optimiert:Post baut Sollner Stützpunkt aus

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Aus dem Stadtviertel kommt Zustimmung, auch wenn dafür Bäume gefällt werden müssen und Parkplätze wegfallen - wenn nur die vorhandenen Dienstleistungen langfristig erhalten bleiben.

Von Jürgen Wolfram

Der Post-Gebäudekomplex zwischen der Heilmaierstraße und der Herterichstraße in Solln soll um einen sogenannten Verbundzustellstützpunkt erweitert werden. Solche Einrichtungen dienen der Zusammenführung von Brief- und Paketdiensten. Konkret will die Deutsche Post AG ihre bestehenden Parkplätze in zwölf Beladeplätze umwandeln und zusätzlich zehn überdachte Stellplätze für Trikes, also dreirädrige Fahrräder, neu anlegen. Gemäß einem Antrag sollen sich die baulichen Veränderungen auf die Außenflächen beschränken. Allerdings wird zusätzlich ein Grundstück in die Planung einbezogen, das bisher dem Blumenverkauf dient.

Mit den absehbaren Auswirkungen des beantragten Zustellstützpunkts hat sich jetzt der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln beschäftigt. Kritisch hinterfragte das Stadtteilgremium die "Verkehrs- und Lärmzunahme", den Versiegelungsgrad und generell die Auswirkungen auf die Nachbarschaft. Die Deutsche Post AG hat unterdessen zugesichert, lärmarme Fahrzeuge einzusetzen und die Beladeplätze "möglichst versickerungsoffen" auszuführen. Die Verkehrszunahme soll auf zwei zusätzliche Lkw-Anfahrten täglich begrenzt werden. In der Debatte schwang ferner die Befürchtung mit, durch das Vorhaben könnte sich die Parkplatzsituation rund um die Post deutlich verschlechtern.

Worauf die Lokalpolitiker im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung der Postfiliale ausdrücklich Wert legen: dass deren "aktuell vorhandene Dienstleistungen langfristig erhalten bleiben". Unter dieser Voraussetzung signalisierte der Bezirksausschuss seine "grundsätzliche Zustimmung" zum Vorstoß. Und damit seine Bereitschaft, eine geringe Lärmzunahme und Parkplatzprobleme hinzunehmen, wenn der Fortbestand der Post gesichert sei.

Mit Bedauern nahmen die Stadtteilvertreter zugleich zur Kenntnis, dass elf Bäume auf dem betreffenden Grundstück zur Fällung beantragt worden sind; acht davon fallen unter die Baumschutzverordnung. Zu retten seien sie jedoch nicht, wenn das Projekt realisiert werden soll. Lediglich ein Feldahorn mit 116 Zentimeter Stammumfang soll erhalten bleiben, weil die Notwendigkeit seiner Fällung nicht ersichtlich sei. Ersatzweise würden fünf Bäume und 23 Büsche neu gepflanzt, teilweise direkt an der Herterichstraße.

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