Süddeutsche Zeitung

Oktoberfestbier:"Ozapft is" vorab

Eine Frage der Ehre: Die Münchner Brauerei Hacker-Pschorr hat vorab ihr Oktoberfestbier präsentiert.

Astrid Becker

Das muss OB Christian Ude erst mal so gekonnt nachmachen: Schon beim ersten Schlag sitzt der Wechsel, also der Zapfhahn, perfekt im Fass. Der Sohn von Wiesnwirte-Sprecher Toni Roiderer holt trotzdem noch einmal mit dem Schlegel aus - ein reiner Sicherheitsschlag, mehr nicht, dann heißt es: "Ozapft is".

Nein, die Wiesn hat noch nicht begonnen. Dennoch lässt es sich die Münchner Brauerei Hacker-Pschorr seit fünf Jahren nicht nehmen, schon mal vorab ihr Oktoberfestbier zu präsentieren. Es zeigt sich heuer in einem kräftigen Bronzeton, der an frühere Zeiten, an die Ur- Münchner Biere, erinnern soll. Braumeister Christian Dahncke hat es mit viel dunklem Malz versehen und ihm Aromahopfen aus der Hallertau beigemischt.

Acht Wochen bei minus einem Grad

Das Geheimnis eines gelungenen Festbieres liegt jedoch in seiner langen Lagerzeit: Acht Wochen bei minus einem Grad ruht diese Sorte, bis sie getrunken werden kann. Normale Biere lagern vier Wochen, bis sie ausgeschenkt werden können.

Auch der Stammwürze-Gehalt ist für ein Festbier genau vorgeschrieben: mindestens 13,5 Prozent. Bei Hacker-Pschorr liegt sie heuer bei 13,7 Prozent, der Volumenalkohol bei 5,9 Prozent. Etwa 30.000 Hektoliter hat die Brauerei seit Juni an Wiesnbier gebraut, 20.000 Hektoliter davon landen auf dem Oktoberfest, der Rest im Handel und in der Gastronomie.

Dass sein Sohn heuer auch im Hackerzelt das erste Fass anstechen wird, hat laut Vater Toni Roiderer einen einfachen Grund: Kabarettistin Monika Gruber hat abgesagt. Und nach 20 Jahren auf der Wiesn "ist das Anzapfen jetzt halt mal eine Frage der Familienehre."

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Quelle:
SZ vom 29.08.2009
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