Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest:Wiesnwirte stellen neuen Festkrug vor - und mahnen zur Besonnenheit

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Die jüngsten Sicherheitsdebatten um das Oktoberfest sehen die Wirte relativ gelassen. Erste hätten aber ihren Tisch storniert - was andere wiederum freue.

Von Franz Kotteder

Für das Oktoberfest braucht es eigentlich nur viererlei, sagt Wirtesprecher Toni Roiderer vom Hackerzelt: "Du sollst Hunger haben und Durst, Geld dabei haben, und lustig muss es sein", so lautet sein Glaubensbekenntnis. Ein Rucksack ist also definitiv nicht nötig, wenn man auf die Wiesn geht, und insofern sehen Roiderer und seine Kollegen die jüngsten Sicherheitsdebatten um das größte Bierfest der Welt relativ gelassen.

Freilich, die Lage ist durchaus ernst, dass die Wiesn 2016 "geprägt von Angst" sein könnte, das sieht auch der Wirtesprecher. Bislang hielten sich die Stornierungen in Grenzen: "Mittags sagen ein paar ab, dafür sind andere wieder glücklich, dass sie diese Plätze kriegen."

Bei der Vorstellung des neuen Krugs der Wiesnwirte in Roiderers Gasthof Zum Wildpark in Straßlach ging es diesmal naheliegender Weise viel ums Thema Sicherheit. Nachvollziehbar auch, dass sie dagegen sind, "den Leuten noch mehr Angst zu suggerieren". Die Stadt tue ebenso wie die Polizei alles, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sagte Roiderer, und beide würden dabei von den Wirten selbstverständlich unterstützt. "Man muss aber auch sagen: Irgendeine Gefahr gibt es natürlich immer, und ein Leben ohne Risiko geht halt nicht."

Neu sind in diesem Jahr auf dem Oktoberfest nicht nur verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, sondern auch Wiesnstadtrat Otto Seidl (CSU), der sich anlässlich der Krugvorstellung auch gleich bei den Wirten vorstellte, ansonsten aber bescheiden im Hintergrund blieb.

Petra Reiter, Ehefrau von Oberbürgermeister Dieter Reiter, war gekommen, um von der Stiftung der Wiesnwirte für ihr Projekt "Bunte Münchner Kindl" eine Geldspende in Höhe von 7000 Euro entgegenzunehmen. Damit werden bedürftige Kinder mit Schulmaterial ausgestattet.

Und neu ist natürlich auch der Festkrug der Wiesnwirte, gestaltet von Tina Gronemeyer. Er ist reich bebildert und behandelt thematisch das Jubiläum "500 Jahre Reinheitsgebot". Zu sehen sind neben allegorischen Figuren auch die Wittelsbacher Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X., die das Reinheitsgebot 1516 auf dem Ingolstädter Landständetag verkündet hatten.

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Quelle:
SZ vom 28.07.2016
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