Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest:Polizei verhindert Vergewaltigung auf der Wiesn

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Die Frau ist zu betrunken, um "die Situation zu begreifen". Im Augustiner-Zelt zeigen Wiesnbesucher den Hitler-Gruß. Und draußen schnappt die Polizei Taschendiebe, die extra zum Oktoberfest angereist sind.

Von Tom Soyer

Ein betrunkeness und küssendes Pärchen auf der Wiesn an sich ist ja noch keine Besonderheit. Einer Oktoberfest-Einsatzgruppe der Polizei kam die Situation auf einer kleinen Rasenfläche zwischen den Schaustellern am Samstag kurz nach 18 Uhr dennoch komisch vor. Sie sahen noch einmal genauer nach - und kamen gerade noch rechtzeitig, um eine Vergewaltigung zu verhindern.

Ein 32-jähriger Tourist aus der Türkei hatte eine 21-jährige Koreanerin, die in Deutschland lebt, bereits unterhalb der Hüfte entblößt. Beamte zogen ihn weg von der Frau, die aufgrund einer Alkoholisierung mit 1,6 Promille nach Polizeiangaben "offensichtlich nicht in der Lage war, die Situation zu begreifen". Den 32-jährigen, mit fast zwei Promille ebenfalls nicht mehr nüchtern, nahm die Polizei mit auf die Wiesn-Wache. Er sitzt wegen versuchter Vergewaltigung in Untersuchungshaft.

Hitler-Gruß im Festzelt

Drei Wiesnbesucher aus dem Münchner Umland sind am Samstag um 21.45 Uhr im Augustiner-Zelt durch den Hitler-Gruß und durch das hartnäckige Proklamieren strafrechtlich relevanter Sprüche unangenehm aufgefallen. Unter anderem hätten sie antisemitische Parolen gerufen. Die 25, 31 und 32 Jahre jungen Männer seien zuvor einschlägig noch nicht aktenkundig, berichtet die Münchner Polizei weiter, hätten aber nun mit Anzeigen wegen Volksverhetzung und wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu rechnen.

Zum Klauen auf die Wiesn

Taschendiebe tummeln sich auf der Wiesn - die Polizei hält mit internationaler Zusammenarbeit dagegen: Am Samstag gegen 22.10 Uhr haben Taschendiebfahnder der Stadtpolizei Zürich gemeinsam mit einem Zivilkommando aus Frankfurt am Main im Hofbräuzelt zwei 27 und 31 Jahre alte russische Männer festgenommen. Sie hatten das Duo beobachtet, wie es gemeinsam "und auf sehr professionelle Weise" einer 21-jährigen brasilianischen Touristin die Geldbörse aus der Hosentasche zog. Die Polizei glaubt, dass die beiden russischen Staatsbürger eigens fürs Oktoberfest angereist seien. Nun sitzen sie erst einmal in Untersuchungshaft und werden dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Gast will mit falschem Fünfziger zahlen

Ein 26-jähriger hat am Samstag gegen 21 Uhr im Stehausschank des Hofbräuzelts mit einem falschen Fünfziger bezahlen wollen. Die Bedienung erkannte den offensichtlich gefälschten Geldschein, der Sicherheitsdienst des Zeltes hielt den Mann fest. Bei der Durchsuchung fanden sie zwei weitere gefälschte 50-Euro-Scheine. Der Wiesn-Besucher landete in Haft im Polizeipräsidium.

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